Warum gibt es Herbstferien?
Nachdem ich noch nie eine/n Lehrer/-in oder auch Eltern getroffen habe, die diesen Ferien etwas Positives abgewinnen konnten, stellte ich die Frage einfach mal Google. Fündig wurde ich auf der Homepage des Bildungsministeriums. Anscheinend soll dadurch die „… Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Schule optimiert sowie eine lange Unterrichtsperiode im Wintersemester vermieden werden“. Warum soll eine Woche im Herbst, wo sich Eltern (schon wieder) Urlaub nehmen müssen, irgendetwas in der Vereinbarkeit mit dem Beruf bzw. der Betreuung der Kinder optimieren? Und diese „lange Unterrichtsperiode“ist die Zeit im Schuljahr, in der die Kinder am besten in den Schulrhythmus kommen und am meisten Fortschritte machen. Dies bestätigen immer wieder Lehrer/-innen, zuletzt auch Herr Schnöll in seinem Leserbrief (SN v. 13. 10.) Gerade heuer, wo die Schüler/-innen ein halbes Jahr nicht regelmäßig in der Schule waren, wäre eine längere durchgehende Periode des Schulbesuchs besonders wichtig! Das Pro-Argument der „uneinheitlichen Vorgehensweise“bei den schulautonomen Tagen und den Problemen für Eltern mit Kindern in unterschiedlichen Schulen könnte man auch anders lösen. Zum Beispiel durch eine österreichweite einheitliche Regelung der Zwickeltage.
Laut der Info vom Ministerium gibt es in 20 von 27 EULändern bereits diese Herbstferien. Spannend wäre hier die Frage, wie viele von diesen Ländern neun (!) Wochen durchgehend Sommerferien haben. Ich glaube, das dürften nicht viele sein. Ich hoffe auf ein Volksbegehren zur Abschaffung der Herbstferien und bin mir sicher, dass die Hürde für eine Behandlung im Parlament mit verbunden Augen aus dem Stand übersprungen würde.
Mag. Thomas Zeinzinger
5400 Hallein