Sensoren zählen heuer die Christkindlmarkt-Besucher
Der Auslastungsgrad wird online und vor Ort auf Bildschirmen angezeigt. Bis zu 5000 Besucher dürfen zeitgleich auf dem Christkindlmarkt sein.
SALZBURG-STADT. Christkindlmarkt-Obmann Wolfgang Haider ist vorsichtig mit Prognosen. „Es kann auch sein, dass wir den Christkindlmarkt aufbauen und keinen einzigen Tag aufsperren“, sagt er. Vorstellen will er sich diese Situation freilich nicht – und hat deshalb viel Zeit in das mit der Gesundheitsbehörde der Stadt Salzburg abgestimmte Covid-Präventionskonzept investiert. Fix ist: Ohne Einschränkungen wird es nicht gehen. Und: Es gilt Maskenpflicht.
9000 händisch gezählte Besucher, die sich zeitgleich zwischen den 96 Ständen bewegen – das war vor ein paar Jahren an einem Samstag der Fall und wird sich heuer sicher nicht wiederholen. Denn angepeilt wird: maximal eine Person pro Quadratmeter begehbarer Fläche. Das wären rund 5000 Besucher – mit einem kleinen Spielraum nach oben –, die sich zeitgleich auf dem Christkindlmarkt aufhalten dürfen. Gezählt wird mittels Überkopfsensoren, die die Besucherströme digital überwachen. Installiert werden die Sensoren an allen fünf Ein- bzw. Ausgängen zum und vom Christkindlmarkt – also bei der Goldgasse, gegenüber der Hypobank, vor dem Mozartplatz, vor dem Kapitelplatz und in der Franziskanergasse. „Die Besucher werden davon nichts merken“, verspricht Wolfgang Haider.
Sehr wohl bemerkbar werden aber andere Neuerungen sein. Denn die jeweils aktuelle Auslastung wird nicht nur auf der Website des Christkindlmarkts ersichtlich sein, sondern auch auf großen Bildschirmen an den fünf erwähnten Eingängen. Dabei kommen die Ampelfarben Grün und Rot zum Einsatz. „Es kann auch sein, dass wir temporär einen Eingang sperren, etwa weil sich dahinter ein Stau gebildet hat“, sagt Haider.
Die augenscheinlichste Veränderung erwartet Christkindlmarkt-Besucher vor stark frequentierten Ständen. Das sind neben Gastronomieständen auch solche, vor denen sich Besucher gern länger aufhalten wie etwa Stände mit Christbaumkugeln und anderem Weihnachtsschmuck.
„Auch bei den Dombögen wird es Einbahnen geben.“
Wolfgang Haider, Obmann
Dort werden – unabhängig vom aktuellen Besucheraufkommen – zwei Meter vor dem Stand Absperrgitter aufgestellt. Dieses „Besucherleitsystem“, wie Wolfgang Haider es nennt, wird mit Stoff überzogen sein, auf dem mit Piktogrammen das Einbahnsystem an diesen Ständen erklärt wird. Wer sich also für einen Punsch oder Glühwein anstellt, der tut das rechts, rückt weiter, bis er dran ist, und tritt dann links ab. An Ständen, die sowohl Getränke als auch Speisen verkaufen, wird es getrennte Anstellbereiche geben. Außerdem werden dort – so wie an anderen Stellen des Christkindlmarkts auch – Desinfektionsmittelspender aufgestellt. Einbahnregelungen wird es auch beim Nadelöhr unter den Dombögen geben. Weiter im Einsatz bleiben die Keramikhäferl. Auf
Wunsch werden Punsch und Co. aber auch in Bio-Pappbecher ausgeschenkt. Und: Stehtische gibt es heuer keine – damit sich keine Menschentrauben bilden können. „Wir hatten eigentlich nie wirkliche Stehtische“, erläutert Wolfgang Haider. Das, was den Besuchern vergangener Jahre als Stehtisch in Erinnerung sei, seien nichts anderes als Mülltonnen mit extra angebrachten Ablageflächen gewesen.
Auf den traditionellen Krampuslauf samt Nikolausbesuch muss der Christkindlmarkt heuer verzichten – man arbeite aber an einer coronatauglichen Alternative, betont Wolfgang Haider. Immerhin: Das Christkind gibt es auch heuer – aber anders als in früheren Jahren, wird es nicht mehr durch die Menge gehen, Lebkuchen verteilen oder für Selfies zur Verfügung stehen. Es erscheint in coronagerechter Form jeweils am Sonntag und am Mittwochnachmittag bei Kinderlesungen mit fix zugewiesenen Sitzplätzen. Auch die Turmbläser dürfen ihre Weisen erklingen lassen – in sicherem Abstand.
Aufgerüstet haben Haider und sein Team – darunter ein Präventionsbeauftragter, ein Covid-19Beauftragter sowie ein Crowd-Safety-Manager – das Sicherheitsteam. Bei jedem der fünf Eingänge werden „mindestens zwei“stehen, weitere zwei werden auf dem Markt selbst unterwegs sein – auch zu weniger stark frequentierten Zeiten untertags während der Woche. Während der stärker frequentierten, im Präventionskonzept „orange“bezeichneten Zeiten – das ist jeweils ab 17 Uhr –, werden die Teams verstärkt. Und zu den „roten“Zeiten (Samstag ab 13 Uhr sowie Sonntag) wird der Sicherheitsdienst verdoppelt. „Sie werden darauf achten, dass Abstände und andere Regeln eingehalten werden, aber auch Auskunftspersonen für die Besucher sein“, erklärt Haider.