Eigenverantwortung ist der Schlüssel
Schenkt man Verfassungsexperten Glauben, ist der private Bereich von den Verordnungen gegen Covid-19 weitgehend ausgenommen und das ist gut so. Abseits des öffentlichen Raums bleibt die Privatsphäre also geschützt. Umso wichtiger ist gerade dort die Eigenverantwortung. Wir können uns entscheiden, ob wir Egoisten sein wollen, die in diesem geschützten Bereich auf alle Vorsichtsmaßnahmen pfeifen, oder ob wir auch dort auf das große Ganze Rücksicht nehmen, das man Gemeinschaft, Staat oder Heimat nennen kann.
Es werden ja keine unmöglichen Dinge gefordert, um seinen Beitrag zu leisten – Abstand halten, Hände waschen, regelmäßig lüften und den MundNasen-Schutz tragen, wo es sinnvoll ist. Natürlich kann man sich gegen das alles tausend Argumente zurechtlegen, geschenkt, aber die Entwicklungen und Vorfälle der letzten Wochen zeigen ganz klar: Wenn ein Teil der Bevölkerung sich – warum auch immer – im privaten Umfeld nicht an diese einfachen Regeln hält, verschärft sich die Situation unweigerlich und die verfassungsmäßig auf den öffentlichen Raum beschränkten Maßnahmen treffen fast zwangsläufig die Falschen – Familien mit Schulkindern, Senioren in Heimen, die Gastronomie, die Wirtschaft, den Sport, die Kultur und so weiter. Es badet also die Mehrheit den Egoismus einer Minderheit aus.
Während ich diesen Text schreibe, kommt die Meldung herein, dass nun auch Schweden lokale Lockdowns plant, weil die Zahlen auch dort rasant ansteigen und die Herdenimmunität unter den Erwartungen liegt. Bekannte, die einige Zeit dort lebten, sagen mir, dass die Schweden sehr freiheitsliebend, aber auch sehr solidarisch sind und sich daran halten werden. Das müsste doch auch bei uns möglich sein.