Polizei hob zwei illegale Dopinglabore aus
Substanzen wurden aus China importiert und in geheimen Laboren unter eigenem Markennamen verkauft. Es gab 24 Festnahmen.
Französische Ermittler hoben bei Razzien in mehreren Städten zwei Dopinglabore aus und nahmen insgesamt 24 Verdächtige fest. Zudem wurden mehr als 26.000 Euro in bar, zwei Fahrzeuge, Maschinen und Etiketten sowie 1125 gefüllte Fläschchen und 4615 Tabletten sichergestellt. Außerdem beschlagnahmten die Fahnder drei Kilogramm Rohmaterial, aus dem Dopingmittel im Wert von 150.000 Euro hätten hergestellt werden können. Das berichtete die europäische Polizeibehörde Europol am Donnerstag.
Das vielschichtige Netzwerk war an Import, Herstellung und dem Vertrieb von Dopingsubstanzen beteiligt – laut Europol handelte es sich um Steroide, anabole Substanzen und Wachstumshormone. Der Großteil der Substanzen stammte aus China. Die meisten Käufer der illegalen Substanzen verkauften diese im Internet weiter. Eine kleine Anzahl jedoch erwarb die Rohstoffe und stellte in den geheimen Laboren unter ihrem eigenen Markennamen Dopingsubstanzen her.
Europol warnt eindringlich vor der Gefahr, die gefälschte Doping-, aber auch Arzneimittel für die Gesundheit der Käufer darstellen. Diese Mittel können unter- oder überdosiert sein, verunreinigte Substanzen enthalten und werden außerdem ohne jegliche medizinische Kontrollen hergestellt.
Doping ist auch im Freizeitsport – wie etwa Bodybuilding – weit verbreitet. Dort werden am häufigsten anabole Steroide konsumiert. Dabei haben die eigentlich für medizinische Zwecke entwickelten Mittel bei Missbrauch zum Teil gravierende Nebenwirkungen – Herzrhythmusstörungen, Leberschäden, Hodenschrumpfung oder Erektionsstörungen. Dazu können Krebsund Herzinfarktrisiko steigen, auch psychische Veränderungen wie Depressionen, zunehmende Aggressivität und Schlafstörungen sind einige der massiven negativen Begleiterscheinungen.