Trotz deutscher Reisewarnung: Für Pendler soll sich nichts ändern
Bei den deutschen Behörden geht es Schlag auf Schlag – grenzüberschreitend. Im Berchtesgadener Land gelten seit Dienstagnachmittag Ausgangsbeschränkungen. Ab Samstag tritt die Reisewarnung für Salzburg in Kraft. Zusätzlich hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verpflichtende wöchentliche Tests für Pendler in Aussicht gestellt, die aus einem Risikogebiet nach Deutschland in die Arbeit fahren. Wann diese Tests kommen sollen, wen sie betreffen und welche Ausnahmen es gibt, ist unklar. Eine Anfrage an das bayerische Gesundheitsministerium blieb unbeantwortet.
Generell ist nicht absehbar, wie sich die verschärfte Gangart bei der Pandemiebekämpfung auf den Berufsverkehr auswirkt. Die Reisewarnung selbst dürfte wie die Ausgangsbeschränkungen
im benachbarten Landkreis für Pendler folgenlos bleiben. Denn die bayerische Einreise-QuarantäneVerordnung, die bis 8. November gilt, nimmt Aufenthalte in Risikogebieten aus, die „zwingend notwendig und unaufschiebbar beruflich oder medizinisch veranlasst“sind.
Dennoch war die Verunsicherung groß. „Bei uns geht das Telefon über“, meinte ÖAMTC-Sprecherin Aloisia Gurtner. Es habe „extrem viele Anfragen“gegeben. Der ÖAMTC empfehle Pendlern, eine Bestätigung des Arbeitgebers beim Grenzübertritt bei sich zu haben. LH Wilfried Haslauer verwies auf Gespräche „mit unseren bayerischen Nachbarn, damit der berufliche Grenzverkehr weiter möglich ist“.
Für Einkaufsfahrten, etwa nach Freilassing, dürfte es für Salzburger vorerst vorbei sein. Denn der Grenzübertritt nach Bayern ist grundsätzlich nur für jene erlaubt, die sich „weniger als 48 Stunden im Ausland aufgehalten haben“. In Vorarlberg, für das bereits seit 23. September eine deutsche Reisewarnung gilt, habe die Frage, ob die Grenze für den Pendlerverkehr offen bleibt, ebenfalls zunächst für Irritationen gesorgt, schildert ein mit der Sache befasster Landesbeamter. „Das ist inzwischen geklärt.“In Baden-Württemberg gilt mittlerweile eine 24-Stunden-Regel für die Einreise aus Grenzregionen, wodurch der Einkaufstourismus wieder möglich ist. „Laut unseren Informationen planen die Bayern etwas Ähnliches.“
„Bei Grenzübertritten wird eine Bestätigung des Arbeitgebers empfohlen.“