Schwierige Suchtberatung während des Lockdowns
Wenig Überraschendes ergab der Salzburger Suchtbericht für 2019, den LH-Stv. Heinrich Schellhorn (Grüne) und Franz Schabus-Eder, Suchtkoordinator des Landes, am Donnerstag präsentierten. Alkohol bleibt Problemdroge Nummer eins, landesweit gibt es schätzungsweise 23.000 Alkoholkranke, jährlich sind rund 700 Neuerkrankungen zu verzeichnen. Die Beratungszahlen bei Alkoholproblemen sind in den vergangenen Jahren weitgehend gleich geblieben; in der Suchtgiftberatung – hier geht es um illegale Drogen wie Kokain, Opiate, Cannabis – gab es 2019 jedoch einen Anstieg gegenüber 2018 um 14 Prozent.
Über die Jahre gestiegen ist vor allem die Zahl der Personen in Beratung, die Stimulantien (Amphetamine wie Speed etc.) und Kokain konsumieren. Und im Pinzgau und Pongau, so der Bericht
für 2019, stieg auch die Zahl der Beratungen von Personen mit problematischem Cannabiskonsum. 56 Prozent aller Personen, die bei der Drogenberatung Hilfe suchten, tun dies übrigens auf eigene Initiative hin.
Die Coronapandemie, die Mitte März 2020 zum mehrwöchigen Lockdown führte, brachte laut Suchtkoordinator aber erhebliche Veränderungen in der Suchtberatung. Während des Lockdowns habe es deutlich weniger Neuzugänge in der Beratung gegeben; allerdings habe die telefonische Beratung zugenommen – und war zudem intensiver und schwieriger, „weil die Probleme und Belastungen durch Covid so hoch waren“, so Schabus-Eder.