Veggie-Burger und Sojaschnitzel sind gerettet
Das EU-Parlament hat ein Verbot solcher Bezeichnungen für Nicht-Fleisch-Produkte abgelehnt.
Fleischgegner können aufatmen: Vegetarische Burger, fleischlose Würstel und Sojaschnitzel dürfen weiterhin so bezeichnet werden. Das Europäische Parlament hat ein Verbot von aus der Fleischwelt kommenden Begriffen für pflanzliche Produkte abgelehnt. Auch ein Kompromiss, wonach etablierte Begriffe wie Burger oder Wurst erlaubt und nur Fleischbezeichnungen wie Steak gefallen wären, scheiterte. „Die Vernunft hat teilweise gesiegt – die Lobbys konnten ein wenig eingebremst werden“, sagte Felix Hnat von der Veganen Gesellschaft Österreich.
Vor allem Agrarverbände wollten verhindern, dass Speisen, die nur pflanzliche Stoffe enthalten, sich durch Form, Aufmachung und Bezeichnung immer öfter als Fleischprodukte verkleiden. Im EU-Parlament stießen sie damit auf Skepsis. Die ÖVP-EU-Abgeordnete Simone
Schmiedtbauer, eine Befürworterin des Verbots, bedauerte am Freitag die Entscheidung. Es gebe einen funktionierenden Schutz für Milchbezeichnungen, daher wäre ein Schutz für Fleischbezeichnungen für sie „die logische Konsequenz“gewesen. Bei der Abstimmung habe „eine Allianz zwischen Nahrungsmittelmultis und NGOs gesiegt“, kritisiert sie. Den Konzernen gehe es nicht um tierische, pflanzliche oder gesunde Ernährung, „hier geht es rein um Gewinnmaximierung am Lebensmittelmarkt“.
Aus Sicht der Vegan-Lobby steht die Entscheidung im Einklang mit der „Farm To Fork“-Strategie der EU, die Nachhaltigkeitsziele durch die Reduktion von Tierprodukten erreichen will. Bedauerlich sei, dass die Bezeichnung von pflanzlichen Milchalternativen stärker eingeschränkt worden sei und nicht mehr behauptet werden dürfe, dass sie „wie Milch“schmeckten.