Salzburger Nachrichten

Massivbauw­eise punktet mit ökologisch­en Vorteilen

Über Generation­en wurden hierzuland­e Häuser in Massivbauw­eise errichtet. Aus guten Gründen ist diese bewährte Form des Bauens seit Jahrzehnte­n „Marktführe­r“. Denn die Vorteile von bewährten Baustoffen wie Ziegel oder Beton, gepaart mit dem Know-how der Sa

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Was also kann ich mir konkret erwarten, wenn ich als kostenbewu­sster Hausbauer oder Wohnbauträ­ger, als Gemeinde oder ökologisch denkender Architekt ganz bewusst auf die sogenannte Massivbauw­eise setze? „Erstens geringe Heizkosten. Zweitens eine im Vergleich sehr hohe Langlebigk­eit. Und daraus resultiere­nd einen besonders kleinen ökologisch­en Fußabdruck, wenn ich den gesamten Lebenszykl­us betrachte“, bringt es Herbert Wallner auf den Punkt. Der Salzburger Baumeister mit HTL-, BWL- und Fachhochsc­hulabschlu­ss weiß, wovon er spricht, hat er doch seit 1994 mit seiner Firma IPG Dutzende Wohnungen in Massivbauw­eise errichtet.

Robust und bewährt

Bei der Wahl des Baustoffs gehe es, so Wallner, nicht um besser oder schlechter. „Solche generellen Wertungen sollte man auch beim Bauen vermeiden. Uns Baumeister­n geht es vielmehr darum, für die jeweilige Anforderun­g den idealen Baustoff und die optimale Bauweise zu finden“, berichtet Wallner aus der Praxis, „und hier hat unterm Strich das massive Bauen vielfach die Nase vorn – gerade auch hinsichtli­ch der Ökobilanz.“

Baustoffe aus der Region Kommen am Bau Ziegel zum Einsatz, so werden diese stets in der Region gebrannt, und auch Beton und Schotter stammen aus der Umgebung. Das bedeutet kurze Transportw­ege und eine hohe heimische Wertschöpf­ung.

Wärmespeic­her und Kühlbox „Außerdem lässt sich bei der Massivbauw­eise die kostbare Heizenergi­e besonders gut speichern“, betont Herbert Wallner. Der Fachausdru­ck dafür nennt sich Bauteilakt­ivierung. „Schwere, massive Materialie­n nehmen die Wärme der einstrahle­nden Sonne oder der Heizung besonders gut auf, speichern diese in der Ziegelwand oder der Betondecke und geben sie wie ein Kachelofen nach und nach wieder ab. Dieses Phänomen senkt in der kalten Jahreszeit die Heizkosten und hält im Gegenzug die Räume im Sommer angenehm kühl.“

Vorteile bei der Statik

Ein weiterer Pluspunkt: Fragen der Statik lassen sich mittels Massivbauw­eise viel effiziente­r lösen, „und auch beim Schallschu­tz tun wir uns viel leichter“, erzählt Wallner.

Ausschuss der Bauinnung als Expertengr­emium Ökologisch­es Bauen wird im kommenden Jahr ein Schwerpunk­t der Salzburger Bauinnung sein. Drehscheib­e dafür ist ein eigener, hochkaräti­g besetzter Ausschuss für ökologisch­es Bauen – eine ideale Plattform für den Informatio­nsaustausc­h unter den Salzburger Baumeister­n. „Salzburg hat in Sachen Bauforschu­ng und Bauteilakt­ivierung Pionierarb­eit geleistet“, betont Landesinnu­ngsgeschäf­tsführer Mag. Karl Scheliessn­ig. „Jetzt geht es uns darum, das enorme Know-how der Salzburger Baumeister in Sachen Massivbau und Ökologie zu bündeln und bei den zahlreiche­n Bauvorhabe­n in Stadt und Land umzusetzen.“

 ??  ?? Für viele Baumeister in Stadt und Land Salzburg kommt beim ökologisch ausgericht­eten Bauen nur die Massivbauw­eise infrage, so auch bei Baumeister Ing. Mag. (FH) Herbert Wallner. Er errichtet in Eggelsberg (OÖ) eine ökologisch durchdacht­e Wohnanlage und setzt dabei bewusst auf Baustoffe wie Ziegel und Beton.
Für viele Baumeister in Stadt und Land Salzburg kommt beim ökologisch ausgericht­eten Bauen nur die Massivbauw­eise infrage, so auch bei Baumeister Ing. Mag. (FH) Herbert Wallner. Er errichtet in Eggelsberg (OÖ) eine ökologisch durchdacht­e Wohnanlage und setzt dabei bewusst auf Baustoffe wie Ziegel und Beton.
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