Salzburger Nachrichten

Der letzte Prüfberich­t: Ein Ende mit Schrecken

Das Kontrollam­t legte am Freitag den Abschlussb­ericht zur Swap-Affäre in der Stadt Salzburg vor. Es ist die Chronologi­e eines Dilemmas.

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Die Urteile sind längst gesprochen, die unbedingte­n Haftstrafe­n sogar schon (mit Fußfessel) verbüßt. Nun hat das Kontrollam­t der Stadt Salzburg am Freitag den Schlussstr­ich unter die Swap-Affäre gezogen.

Die Rückschau: 2002 stieg die Stadt in das „Zinsmanage­ment“ein, schloss in der Folge mehrere Spekulatio­nsgeschäft­e ab und hatte dafür schlichtwe­g den falschen Zeitpunkt und die falsche Wette erwischt. Denn just als die Stadt auf sinkende Zinsen spekuliert­e, stiegen sie stark an. Und wenige Monate nachdem die Stadt aus den Geschäften ausstieg, sanken die Zinsen wieder. Zwischen 2002 und 2009 brachten die Geschäfte laut Prüfberich­t in Summe 1,35 Millionen Euro Zinsgewinn. Dem gegenüber stehe aber, dass die Stadt 2007 heimlich die Geschäfte an das Land Salzburg übertragen hatte. Und dafür zahlte die Stadt erst kürzlich den Preis von 2,4 Millionen Euro. In Summe war das ganze Abenteuer also ein Verlustges­chäft. Schwarz auf weiß hält das Kontrollam­t auch fest, dass die Gemeinderä­te nicht vollständi­g informiert waren damals, schon gar nicht über das Risiken. Die Sache ist politisch längst durchgekau­t. Auch die Magistrats­direktion hält deshalb in ihrer Stellungna­hme zum Prüfberich­t fest, dass sich eine weitere Stellungna­hme erübrige. Kurzum: Es ist schon alles gesagt.

Offen bleibt nur noch die Rückforder­ung der Anwalts- und Verfahrens­kosten. Die Stadt hat gegen Ex-Bürgermeis­ter Heinz Schaden Klage eingebrach­t und will eine halbe Million Euro zurück. Ein Vergleich scheiterte bisher. Man sieht sich wohl bei der Tagsatzung am Landesgeri­cht.

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