Salzburger Nachrichten

Bei den Bullen schlägt die Stunde der Reserviste­n

Am Dienstag gastiert Red Bull Salzburg bei einem gereizten Atlético und wird dort alle Kräfte benötigen. Gegen die Wiener Austria wird Rekordmann Jesse Marsch seine Elf umkrempeln.

- ALEXANDER BISCHOF

Ein Topspiel jagt bei Österreich­s Fußballmei­ster Red Bull Salzburg das andere. Es bleibt für die Truppe von Trainer Jesse Marsch keine Zeit, einmal kurz durchzuatm­en. Bevor es am Dienstag in der zweiten Runde der Champions League zum Hit nach Madrid gegen Atlético geht, gastieren die Salzburger am Samstag bei der Wiener Austria.

Die Duelle gegen den einstigen Toprivalen um den Titel haben zwar etwas an Brisanz verloren, aber Partien Austria Wien gegen Red Bull Salzburg gehören nach wie vor zu den Höhepunkte­n im heimischen Fußball. Vor allem dann, wenn auf der Trainerban­k der Austria mit Peter Stöger eine violette Ikone sitzt. Mit ihm hat der Wiener Großclub wieder an Glamour gewonnen und Stöger weiß, wie man die Bullen in die Schranken weisen kann. Unter Stöger holte die Austria zuletzt 2013 den Meistertit­el und verwies die Salzburger zum bisher letzten Mal auf Platz zwei. Für Salzburg-Trainer Jesse Marsch ist dieser Erfolg der Austria aber nur eine Randnotiz. Marsch geht als Rekordmann in das Spiel. Der US-Amerikaner gewann bisher 26 seiner ersten 36 Ligaspiele als Trainer – so viele wie kein anderer Chefcoach seit Gründung der Tipico-Bundesliga.

Auch am Samstag spricht fast alles dafür, dass die Bullen im fünften Saisonspie­l den fünften Sieg feiern können. Seit sechs Duellen sind Andreas Ulmer und Co. gegen die Austria ungeschlag­en. Dabei gab es fünf Siege und ein Remis. In jedem dieser Spiele trafen die Salzburger mindestens zwei Mal, schossen dabei insgesamt 17 Tore. Für die Austria spricht eigentlich nur, dass die Stöger-Elf ausgeruht in die Partie gehen kann. Denn die Salzburger hatten nach der Partie in der Königsklas­se am vergangene­n Mittwoch gegen Lok Moskau nur zwei Tage Pause, um Kräfte zu sammeln und die Enttäuschu­ng des knapp verpassten Sieges mental zu verarbeite­n.

Marsch wird auch reagieren und einige Stammkräft­e für die Partie in der Königsklas­se in Madrid schonen. Es schlägt also die Stunde der Reserviste­n. Rasmus Kristensen, Noah Okafor, Jérôme Onguéné und Co. können einmal beweisen, dass sie auch in der Lage sind, Topleistun­gen zu liefern. „Natürlich werden die kommenden Wochen sehr intensiv. Aber wir sind gut vorbereite­t, haben einen breiten Kader und werden da möglichst viele Spieler einsetzen. Zudem sind wir das ja aus den vergangene­n Jahren gewohnt. Wichtig ist dabei die Dosierung bei den Spielen bzw. in den Trainingse­inheiten. Deshalb wird es so sein, dass wir gegen Austria doch ein wenig rotieren und frische Spieler zum Einsatz kommen werden“, erklärte Marsch.

Wer auch immer für die Bullen seit Saisonbegi­nn in Pflichtspi­elen auf das Feld lief, Niederlage kassierte der Serienmeis­ter noch keine. Das lag auch an der Treffsiche­rheit von Angreifer Patson Daka. „Klar freuen wir uns, dass es so gut läuft und wir bisher keine Niederlage­n einstecken mussten und so viele Punkte geholt haben. Aber das ist ein Produkt harter Arbeit. In der Vorbereitu­ng und auch bei jedem einzelnen Spiel. Wir wollen den Lauf auch bei der Austria fortsetzen, wissen aber, dass wir auch da nichts geschenkt bekommen werden“, sagte der Angreifer, der nach zwei torlosen Spielen darauf brennt, in die Erfolgsspu­r zurückzufi­nden.

 ?? BILD: SN/GEPA ?? Toptransfe­r Noah Okafor (l.) hat sich in Salzburg noch nicht richtig in Szene setzen können.
BILD: SN/GEPA Toptransfe­r Noah Okafor (l.) hat sich in Salzburg noch nicht richtig in Szene setzen können.

Newspapers in German

Newspapers from Austria