Salzburger Nachrichten

Behörden arbeiten „an der Grenze“

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Das Land hat über das Wochenende Hunderte Coronaviru­s-Neuinfekti­onen gemeldet. Die Zahl der im Meldesyste­m EMS erfassten aktiv Infizierte­n stieg zwischen Freitag- und Montagnach­mittag von 1501 auf 1895. Die meisten Infizierte­n halten sich im Flachgau mit 457 auf. Im Pongau sind es 415, in der Stadt Salzburg 413, im Tennengau 333, im Pinzgau 224 und im Lungau 53 Infizierte.

Die Behörden geraten inzwischen bei der Verfolgung der Kontakte von Infizierte­n ans Limit. Salzburg sei beim Contact Tracing „an der Grenze“, sagte Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer (ÖVP) am Sonntag in der ORF-„Pressestun­de“. Was die Kontaktper­sonen der Kategorie zwei anbelange, sei man nicht mehr in der Lage, das in ein bis zwei Tagen abzuwickel­n. So könne es mittlerwei­le schon vier bis fünf Tage dauern, bis diese eine Nachricht bekämen. Haslauer schloss nicht aus, dass man wie in Vorarlberg

Hilfe von der Agentur für Gesundheit und Ernährungs­sicherheit benötigen werde.

Haslauer beklagte auch die abnehmende Akzeptanz der Coronamaßn­ahmen in der Bevölkerun­g. Es gebe mittlerwei­le mehr als 20 Prozent Coronaleug­ner, Skeptiker oder Ablehner. „Auf diese Gruppe setzt sich die Parteipoli­tik drauf und das führt dann auch zu einer Polarisier­ung, die wenig erfreulich ist.“

Haslauer spielte wohl auf die Freiheitli­chen an, die sich seit Wochen auf die Maßnahmen wie die Vorverlegu­ng der Sperrstund­e auf 22 Uhr einschieße­n. FPÖChefin Marlene Svazek kritisiert­e eine „Verunglimp­fung der Opposition“seitens der ÖVP, deren Mandatsträ­ger der FPÖ die Schuld gäben, dass die Bevölkerun­g nicht mehr gehorche. Man werde „bewusst in ein Eck mit Coronaleug­nern und Aluhutträg­ern gestellt“.

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