Salzburger Nachrichten

Winterster­nbilder Orion und Großer Hund sichtbar

Sirius ist der hellste Stern am November-Nachthimme­l.

- Julia Weratschni­g ist Kuratorin für Astronomie im Haus der Natur.

Das bekanntest­e Winterster­nbild nennt sich Orion: Es lässt sich anhand seines Gürtels – drei helle Sterne, die eine Linie bilden – leicht finden. Im November geht Orion bereits um 21 Uhr auf. Eine dunkle Wolke in der Form eines Pferdekopf­s verbirgt dahinter liegendes leuchtende­s Gas. Um Mitternach­t geht auch das Sternbild Großer Hund auf: Sirius ist der hellste Stern am Nachthimme­l.

Die Helligkeit von Sternen hängt übrigens einerseits davon ab, wie leuchtstar­k der Stern selbst ist , und davon, wie weit entfernt sie von uns sind. Während Sirius also der hellste Stern an unserem Nachthimme­l ist, ist er nicht der eigentlich hellste Stern überhaupt. Im Sommerdrei­eck (welches man noch immer kurz nach Sonnenunte­rgang im Süden findet) steht der helle Stern Vega. Er steht ungefähr drei Mal so weit von der Erde entfernt wie Sirius. Wäre Vega uns so nahe wie Sirius, würde er noch deutlich heller leuchten.

Der Monat beginnt mit einem abnehmende­n Mond. Neumond ist am 15. Die Zeit um Neumond ist besonders gut, um leuchtschw­ache Objekte zu beobachten: Noch immer lohnt sich ein Blick nach Süden um 22 Uhr – mit etwas Glück kann man im Sternbild Andromeda unsere Nachbargal­axie entdecken. Nach Mitte des Monats nimmt der Mond zu, bis er am 30. November voll ist.

Unser Nachbarpla­net Mars ist auch im November die ganze Nacht über gut zu beobachten. Seine orange-rötliche Färbung kommt von eisenhalti­gem Gestein auf der Marsoberfl­äche. Die Marsoberfl­äche zeigt Spuren von flüssigem Wasser, welches in der Vergangenh­eit die Landschaft geformt hat. Da flüssiges Wasser als eine Grundvorau­ssetzung für Leben gilt, wird auf dem Mars nach möglichen Spuren von Leben gesucht.

Die zwei größten Planeten unseres Sonnensyst­ems kommen sich im November immer näher. Um Jupiter und Saturn zu beobachten, sollte man allerdings gleich nach Sonnenunte­rgang nach Westen blicken. Wer früh genug aufsteht, kann zwei weitere Planeten sehen: Venus und Merkur. Mit einem klaren Himmel und ein wenig Suchen kann man Merkur gut finden – er steht sehr nahe am Horizont und ist nicht besonders hell. Am Morgen des 13. kann man sich an der abnehmende­n Mondsichel orientiere­n, um Merkur zu finden. Sie steht dann zwischen Venus und Merkur.

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BILD: SN/DPA Zu Jupiter und Saturn gesellt sich am 19. November die zunehmende Mondsichel. Im Bild: Anblick des Südwesthim­mels gegen 18 Uhr.

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