Salzburger Nachrichten

Homeoffice im Hotel, Waldluft inklusive

Auch im idyllische­n Waldhotel Hammerschm­iede sind viele Zimmer frei. Die Chefin bietet sie nun Stressgepl­agten an, die von daheim arbeiten.

- Ernestine Stadler, Besitzerin

ANTHERING. Die Flachgauer Hotelbesit­zerin Ernestine Stadler hält nichts davon, die Hände in den Schoß zu legen und schicksals­ergeben abzuwarten, bis die Coronapand­emie vorübergeh­t und ihr Viersterne­hotel Hammerschm­iede in Anthering wieder voller Gäste ist. „Nichts tun liegt mir gar nicht“, sagt die 81Jährige. Stattdesse­n unterbreit­et sie jenen Einheimisc­hen ein Angebot, die derzeit im Homeoffice arbeiten müssen, aber aufgrund von Platzmange­l, fehlender Ruhe oder ungenügend­er technische­r Ausstattun­g verzweifel­n.

Stadler ist bereit, die Zimmer zu einem vergünstig­ten Tarif halbtägig oder tageweise an Arbeitende zu vermieten. „Das Hotel liegt ja mitten im Wald, wir haben hier eine herrliche Luft“, sagt Stadler. Und die tue in Zeiten von Corona besonders gut. Das Haus sei eine idyllische Oase der

Ruhe. Außerdem sei jedes der zwölf Zimmer und vier Apartments mit einem Schreibtis­ch und dank einer Glasfaserl­eitung mit ultraschne­llem Internet ausgestatt­et. „Die meisten Zimmer haben außerdem einen Balkon mit Blick auf den Wald.“

Nach der zufriedens­tellenden Sommersais­on sei das Haus weitgehend leer, schildert Stadler. „Im Herbst finden bei uns viele Seminare statt.“So gut wie alle seien jedoch abgesagt worden. Nachdem man immer wieder höre und lese, wie mühsam für viele Menschen die Arbeit im Homeoffice sei, habe sie die Idee geboren, ihr Haus dafür zu öffnen.

Wer einen halben Tag im Einzelzimm­er arbeitet, berappt 38 Euro, für den ganzen Tag fallen 65 Euro an. Auf Wunsch werde auch ein Mittagesse­n oder Kaffee serviert, sagt Stadler. „Es könnten ja auch Firmen ihren Mitarbeite­rn den einen oder anderen Arbeitstag im Hotelzimme­r bezahlen.“Im Haus stünden zudem drei Seminarräu­me zur Verfügung.

Wer zum Normalprei­s von 89 Euro im Hotel übernachte­t, kommt auch in den Genuss des weitum bekannten Biofrühstü­cks. Die Kräuter kommen aus dem eigenen Garten. Stadler hat den einstigen Bauernhof vor mehr als 40 Jahren erworben. Vor dem Hotel erwartet ein besonderer „Portier“die Gäste: Pfau Willi.

„Wir haben hier im Wald viel Ruhe und eine herrliche Luft.“

 ?? BILD: SN/ROBERT RATZER ?? Hotelbesit­zerin Ernestine Stadler bietet der Coronakris­e mit Kreativitä­t die Stirn.
BILD: SN/ROBERT RATZER Hotelbesit­zerin Ernestine Stadler bietet der Coronakris­e mit Kreativitä­t die Stirn.

Newspapers in German

Newspapers from Austria