Die Rache das Jungstars kam aus dem Nichts
Wie sehr Atlético gelitten hat, war am besten an der Reaktion von Trainer Diego Simeone nach Spielschluss zu erkennen. Der streitbare Argentinier jubelte so ausgelassen, als hätte Atlético gerade das Finale in der Champions League gewonnen. Simeone wusste nämlich ganz genau, dass bei einem Remis gegen den krassen Außenseiter aus Salzburg viel Unruhe auf ihn zugekommen wäre. Und Torschütze Marcos Llorente sprach aus, was sein Coach wahrscheinlich auch dachte: „Wenn man in der Champions League nicht bei hundert Prozent ist, macht es dir jeder Gegner schwer. Es sind drei lebenswichtige Punkte für uns.“
Und die fixierte ein 127-Millionen-Mann, der mit Salzburg noch eine Rechnung zu begleichen hatte. Im Finale der Youth League 2017 holten sich die Youngsters der Bullen den Titel gegen Benfica Lissabon. Damals trug João Félix noch das Leibchen der Portugiesen und war nach dem 1:2 den Tränen nahe. Dreieinhalb Jahre später jubelte der Jungstar mit Atlético. In einer Phase, als das Momentum für Salzburg sprach, schlug der Angreifer wie aus dem Nichts zwei Mal zu. Diesmal waren die Bullen den Tränen nahe.
Schon am Mittwoch gab sich Trainer Jesse Marsch kämpferisch. „Noch sind zwölf Punkte zu vergeben. Wir glauben daran, dass wir an der Spitze der Gruppe mitmischen können.“Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund stellte klar: „Wir können stolz, aber nicht zufrieden sein. Wir wollen uns nicht nur mit den Topclubs messen, sondern auch punkten.“