Fünf Coups: Ein Blitzeinbrecher sitzt in Haft
Trio brach im Bereich Salzburg-Süd serienweise in Elektronikshops ein und stahl Handys im Wert von 156.000 Euro. Ein Ungar wurde ausgeforscht.
„Ein Einbruch dauerte gar nur eine Minute und 50 Sekunden.“
Andreas Huber, Stadtkripo-Chef
SALZBURG. Kripobeamte des Stadtpolizeikommandos konnten nach akribischer Ermittlungsarbeit einen 37-jährigen Ungarn ausforschen, der an gleich fünf Blitzeinbrüchen in Elektronikfachmärkte bzw. Telekommunikationsshops in der Stadt Salzburg beteiligt war.
Zu den fünf nächtlichen Coups – ein Mal blieb es beim Versuch – kam es zwischen Ende November 2019 und Ende Jänner 2020 jeweils im Bereich Alpenstraße/Ginzkeyplatz im Süden der Stadt. Der ausgeforschte Ungar sitzt inzwischen in Österreich in U-Haft. Bei den durchwegs nur ein paar Minuten dauernden Einbrüchen, die der 37-Jährige mit zwei noch unbekannten, wohl auch aus Ungarn stammenden Mittätern verübte, wurden jeweils hochpreisige Mobiltelefone bzw. iPhones im Gesamtwert von rund 156.000 Euro gestohlen.
„Die Täter gingen äußerst schnell vor. Mit einem Vorschlaghammer wurden die Auslagenscheibe eingeschlagen, sie drangen in die Objekte ein und ließen Dutzende Mobiltelefone mitgehen. In einem Fall dauerte der gesamte Coup exakt eine Minute und 50 Sekunden“, schildert Oberst Andreas Huber, Chef der Kripo in der Stadt Salzburg. Das Trio agierte zudem professionell – über die jeweilige Außensirene der Geschäfte stülpte einer der Einbrecher einen mit PUSchaum gefüllten Karton, um die Lautstärke zu minimieren. Vor zumindest einem der Blitzeinbrüche stahl das Trio zudem in
Tatortnähe drei versperrte Fahrräder – und verwendete diese als Fluchtfahrzeuge.
Bei den vier erfolgreichen Coups erbeuteten die Männer Mobiltelefone bzw. iPhones im Wert zwischen 16.000 und gar 57.000 Euro. Zudem richteten sie einen Sachschaden von insgesamt rund 30.000 Euro an.
Laut Oberst Huber kam man dem 37-jährigen Ungarn über Videoaufzeichnungen an den Tatorten sowie über dort gesicherte biologische Spuren auf die Schliche: „Der Mann war schon in Deutschland wegen einschlägiger Delikte verurteilt worden. Er war daher in einer europäischen Datenbank erfasst – Abgleiche führten zu einem Treffer.“Im Juni wurde dann ein EU-Haftbefehl gegen den 37-Jährigen erwirkt. Huber: „Tatsächlich wurde der Beschuldigte dann Anfang Oktober bei einer Routinekontrolle in Ungarn festgenommen und inzwischen nach Österreich ausgeliefert. Der Mann zeigte sich bei der Einvernahme durch Salzburger Kriminalbeamte geständig.“Von seinen Mittätern will der Beschuldigte nur die Vornamen kennen, so der Kripo-Chef. Die vielen Handys wurden von den Männern übrigens nach jedem Coup nach Ungarn verbracht und dort verkauft.