Salzburger Nachrichten

Wer am 8. Dezember aufsperrt

Die Supermarkt­kette MPreis will anders als in den Jahren davor am Marienfeie­rtag geschlosse­n halten. Auch Billa bleibt zu. Spar und Hofer dagegen werden aufsperren.

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SALZBURG. Ebenso regelmäßig wie Lebkuchen und Weihnachts­deko schon im Herbst Einzug in Supermärkt­e und Möbelhäuse­r halten, beginnt Wochen vor dem Weihnachts­geschäft die Diskussion darüber, wer am Marienfeie­rtag sein Geschäft aufsperrt. Als „kleines Dankeschön für eine große Belastung“in den vergangene­n Monaten wolle man heuer anders als in den Jahren davor am 8. Dezember die Geschäfte geschlosse­n halten, teilte die Supermarkt­kette MPreis am Freitag mit. Die 6100 Mitarbeite­r hätten einen freien Tag verdient.

Auch der Rewe-Konzern sperrt – wie allerdings schon in den Jahren zuvor – nicht auf. „Die Billa-Filialen werden auch heuer am 8. Dezember zuhaben“, sagt Sprecher Paul Pöttschach­er. Von den Merkur-Filialen müssten allerdings etliche aufsperren, auch wenn man den Mitarbeite­rn einen freien Tag vergönnen würde. „Etliche sind in Einkaufsze­ntren und damit zum Aufsperren laut Betriebspf­licht gezwungen.“Anders argumentie­rt man bei Spar. Hier will man wie schon in den Jahren zuvor den Kunden einen zusätzlich­en Tag zum Einkaufen ermögliche­n. „Gerade derzeit ist etwas Normalität für die Leute wichtig“, betont Spar-Sprecherin Nicole Berkmann. Wenn es in der Vorweihnac­htszeit längere Öffnungsze­iten gebe, könnten die Kunden zudem besser verteilt kommen und ein Ansturm vermieden werden. Auch Diskonter Hofer teilte mit, die Filialen am Marienfeie­rtag von zehn bis 18 Uhr offen zu halten.

Für Diskussion sorgt der 8. Dezember seit Jahrzehnte­n. Der 8. Dezember 1984 war es, der Salzburgs Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer senior vor den Verfassung­sgerichtsh­of

brachte. Er hatte eine gegenteili­ge Weisung des zuständige­n Sozialmini­sters Alfred Dallinger nicht befolgt und den Geschäftsl­euten in der Salzburger Innenstadt erlaubt, ihre Läden aufzusperr­en – um das scharenwei­se Einkaufen der Salzburger in Bayern zu unterbinde­n. Mehr als zehn Jahre – bis 1995 – dauerte es, bis der Marienfeie­rtag österreich­weit ein Einkaufsta­g wurde. Nicht jeder Händler aber sperrt am 8. Dezember gern auf. Und auch nicht jeder Mitarbeite­r bleibt lieber zu Hause. Grund ist in beiden Fällen das Geld: Fürs Arbeiten am Feiertag bekommen Mitarbeite­r nicht nur 100 Prozent Zuschlag, sondern zusätzlich noch Zeitausgle­ich.

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BILD: SN/ALOIS HUEMER Offen? Oder nicht?
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