„Homeoffice-Regeln kommen zu spät“
Experten fordern Regierung zu raschem Handeln auf. Bis zu 40 Prozent arbeiten derzeit zu Hause. Welche rechtlichen Graubereiche dringend zu klären sind.
Regelungen für die Erbringung von Arbeitsleistungen zu Hause. Im Bereich der Kollektivverträge gibt es schon einige Good-Practice-Beispiele. Die Regierung war daher gut beraten, auch in dieser Frage wieder die Sozialpartner einzubinden. Das hätte freilich schon viel früher erfolgen können. Die angekündigte Neuregelung im März
kommt daher viel zu spät.
Homeoffice- Regelung nicht mehr so dringend?
Die Verlängerung des Provisoriums nützt da wenig, weil bei Unfällen im Homeoffice weiterhin der Zusammenhang mit der Arbeit den Ausschlag geben und nachgewiesen werden muss.
Weiterhin gilt, dass Homeoffice weder einseitig angeordnet noch einseitig in Anspruch genommen werden kann. In Notfällen wie im Frühjahr kann man sich auch mit konkludenten, also schlüssigen Vereinbarungen behelfen, auf Sicht müsste es aber eindeutige und ausdrückliche vertragliche Regelungen geben.
SN: In Deutschland strebt Arbeitsminister Hubertus Heil einen Rechtsanspruch auf 24 Tage Homeoffice im Jahr an, wo es möglich ist. Ziel ist eine bessere Work-Life-Balance. Finden Sie das attraktiv?
Auf den ersten Blick klingt das verlockend. Ob das einen besseren Ausgleich zwischen Arbeit und Familie/Privatsphäre bringt oder doch die Gefahr einer stärkeren Entgrenzung dieser Bereiche bis hin zur Dauererreichbarkeit, ist offen. Außerdem ist schwer vorstellbar, dass Arbeitgeber im Homeoffice auf Erreichbarkeit, Kontrolle und genaue Dokumentation der Arbeitsleistungen verzichten werden.
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