Salzburger Nachrichten

Falscher Polizist blitzte bei seinen Opfern ab

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SALZBURG. Immer wieder meldeten sich in dieser Woche ältere Menschen bei der Notrufnumm­er 133 in der Leitstelle der Polizeidir­ektion in Salzburg: Sie hätten soeben Anrufe von einem angebliche­n Polizeibea­mten namens Steinbach erhalten, der angegeben habe, in der Nachbarsch­aft habe es Einbrüche und Raubdelikt­e gegeben. Aus diesem Grund wolle er wissen, ob die Angerufene­n Bargeld, Schmuck, Gold oder andere Wertgegens­tände zu Hause aufbewahrt­en. Die Polizei könnte diese abholen und sicher verwahren.

Polizeispr­echerin Irene Stauffer: „Insgesamt haben sich sechs Leute aus dem Raum Hallwang und Ebenau gemeldet, die dem angebliche­n Polizisten Steinbach nicht auf den Leim gegangen sind und die Telefonges­präche sofort beendet haben.“Prinzipiel­l sollten derartige Telefonate sofort abgebroche­n und diese der nächsten Polizeidie­nststelle gemeldet werden. In diesem Zusammenha­ng ersuche die Polizei auch die Bevölkerun­g, Angehörige

oder bekannte ältere Personen über diese Art des Betrugs in Kenntnis zu setzen und über die richtige Vorgehensw­eise zu informiere­n. Die Kriminalpo­lizei erkundige sich nie telefonisc­h nach Wertgegens­tänden, die zu Hause verwahrt würden.

Zuletzt sind im Oktober ähnliche Betrugsver­suche in Hof und in der Stadt Salzburg bekannt geworden: Damals forderten angebliche Polizisten je 70.000 Euro Kaution für die angeblich in Haft sitzende Schwiegert­ochter.

Die Kriminalis­ten wissen, dass eine von der Türkei aus agierende Bande mit ähnlichen Tricks in Österreich bereits mindestens 4,5 Millionen Euro ergaunert hat. Diese Erkenntnis gewannen sie vor Kurzem bei der Verurteilu­ng eines Mittäters, der als falscher Polizist mit gefälschte­m Polizeiaus­weis Wertgegens­tände bei den Opfern abholen sollte. Der Bandenchef sei in Istanbul und könne nicht belangt werden.

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