Mit der Bullen-Kraft stürmt das Nationalteam in die Eliteliga
Die ehemaligen Salzburg-Profis geben im österreichischen Nationalteam den Takt vor. Selbst bei einer knappen Niederlage gegen Norwegen warten nun in der Nations League die Topteams.
WIEN. Nur noch ein kleiner Schritt trennt Österreichs Fußball-Nationalmannschaft vom Eintritt in die Elite Europas. Gegen Norwegen können sich die Österreicher am Mittwoch (20.45 Uhr, live in ORF 1) sogar eine 0:1-Niederlage leisten, um die Gruppe dennoch als Sieger zu beenden. Damit wäre der Aufstieg in die Eliteliga der Nations League fixiert.
Durch späte Tore der Joker Louis Schaub und Adrian Grbic hatte die Truppe von Trainer Franco Foda am Sonntag nach einer mäßigen Leistung Nordirland noch 2:1 besiegt. Vor dem letzten Gruppenspiel liegen die Österreicher nun drei Punkte vor Norwegen. Das Hinspiel war mit 2:1 an David Alaba und Co. gegangen. Sollte Norwegen im Prater gewinnen, dann zählt bei Punktegleichheit der direkte Vergleich. Selbst bei einem 1:0-Sieg der Skandinavier bliebe das ÖFB-Team daher wegen der mehr erzielten Auswärtstore auf Platz eins.
Und die Norweger kommen mit einer „Not-Nationalmannschaft“, wie sie es selbst bezeichnen. Nach einem beispiellosen Theater wegen eines einzigen positiv getesteten Spielers wurde den Stars um den Ex-Salzburger Erling Haaland und Martin Ødegaard von Real Madrid die gemeinsame Ausreise verweigert. Der norwegische Verband trommelte in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Legionäre aus ganz Europa zusammen, die nicht dem Teamkader angehörten. U21-Coach Leif Gunnar Smerud betreut ein Team, dem beispielsweise der ExRapidler Veton Berisha (jetzt bei Viking Stavanger) angehört.
Ein bunt zusammengewürfeltes Verlegenheitsteam trifft auf eine österreichische Mannschaft, deren Grundgerüst durch einen besonderen Erfolgsfaktor zusammengeschweißt wird: Die unverzichtbaren Stammspieler tragen fast durchwegs die Red-Bull-DNA in sich. Diese werden auch mit ziemlicher Sicherheit das Gerüst bei der Endrunde der Europameisterschaft bilden.
Mit der Bullen-Kraft stürmten die Österreicher im Herbst 2020 in die Eliteliga der Nations League. Denn dass die Norweger die Österreicher von Platz eins verdrängen können, daran glaubt niemand.
Gegen Nordirland setzte Teamchef Franco Foda in seiner Startformation gleich auf sechs Profis, die sich zu Beginn ihrer Karriere bei Red Bull Salzburg ins Blickfeld gespielt haben.
In der Abwehr standen mit Stefan Lainer, Martin Hinteregger und Andreas Ulmer gleich drei (ehemalige) Salzburger Bullen. Und auch im Mittelfeld agierten mit Xaver Schlager, Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker drei Profis, die beim österreichischen Serienmeister Red Bull ihre entscheidenden Schritte zu erfolgreichen Deutschland-Legionären machten. Bei der Endrunde der EM 2021 könnte auch noch Konrad Laimer dieses Sextett verstärken. Der aktuell verletzte Laimer, der von Red Bull Salzburg zu RB Leipzig wechselte, wird kaum zu übergehen sein, sollte er bis zum Beginn der Endrunde wieder völlig fit werden. Dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass gleich sieben (Ex-)Salzburger in der Wunschformation von Foda stehen werden. Dazu könnten Pavao Pervan, der aktuell die besten Karten hat, im Tor zu stehen, David Alaba, Aleksandar Dragovic und Marko Arnautovic die Startelf komplettieren. Vorerst gilt es aber den Gruppensieg in der Nations League zu fixieren. Fünf Siege in Serie gelangen der Foda-Elf. Dass Österreichs Elitekicker dabei nicht immer überzeugten, ist zweitrangig. Fußball ist ein Ergebnissport und die positiven Ergebnisse sprechen für sich.
Sieben (Ex-)Salzburger mit besten EM-Chancen