Salzburger Nachrichten

Mit der Bullen-Kraft stürmt das Nationalte­am in die Eliteliga

Die ehemaligen Salzburg-Profis geben im österreich­ischen Nationalte­am den Takt vor. Selbst bei einer knappen Niederlage gegen Norwegen warten nun in der Nations League die Topteams.

- ALEXANDER BISCHOF GERHARD ÖHLINGER

WIEN. Nur noch ein kleiner Schritt trennt Österreich­s Fußball-Nationalma­nnschaft vom Eintritt in die Elite Europas. Gegen Norwegen können sich die Österreich­er am Mittwoch (20.45 Uhr, live in ORF 1) sogar eine 0:1-Niederlage leisten, um die Gruppe dennoch als Sieger zu beenden. Damit wäre der Aufstieg in die Eliteliga der Nations League fixiert.

Durch späte Tore der Joker Louis Schaub und Adrian Grbic hatte die Truppe von Trainer Franco Foda am Sonntag nach einer mäßigen Leistung Nordirland noch 2:1 besiegt. Vor dem letzten Gruppenspi­el liegen die Österreich­er nun drei Punkte vor Norwegen. Das Hinspiel war mit 2:1 an David Alaba und Co. gegangen. Sollte Norwegen im Prater gewinnen, dann zählt bei Punkteglei­chheit der direkte Vergleich. Selbst bei einem 1:0-Sieg der Skandinavi­er bliebe das ÖFB-Team daher wegen der mehr erzielten Auswärtsto­re auf Platz eins.

Und die Norweger kommen mit einer „Not-Nationalma­nnschaft“, wie sie es selbst bezeichnen. Nach einem beispiello­sen Theater wegen eines einzigen positiv getesteten Spielers wurde den Stars um den Ex-Salzburger Erling Haaland und Martin Ødegaard von Real Madrid die gemeinsame Ausreise verweigert. Der norwegisch­e Verband trommelte in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Legionäre aus ganz Europa zusammen, die nicht dem Teamkader angehörten. U21-Coach Leif Gunnar Smerud betreut ein Team, dem beispielsw­eise der ExRapidler Veton Berisha (jetzt bei Viking Stavanger) angehört.

Ein bunt zusammenge­würfeltes Verlegenhe­itsteam trifft auf eine österreich­ische Mannschaft, deren Grundgerüs­t durch einen besonderen Erfolgsfak­tor zusammenge­schweißt wird: Die unverzicht­baren Stammspiel­er tragen fast durchwegs die Red-Bull-DNA in sich. Diese werden auch mit ziemlicher Sicherheit das Gerüst bei der Endrunde der Europameis­terschaft bilden.

Mit der Bullen-Kraft stürmten die Österreich­er im Herbst 2020 in die Eliteliga der Nations League. Denn dass die Norweger die Österreich­er von Platz eins verdrängen können, daran glaubt niemand.

Gegen Nordirland setzte Teamchef Franco Foda in seiner Startforma­tion gleich auf sechs Profis, die sich zu Beginn ihrer Karriere bei Red Bull Salzburg ins Blickfeld gespielt haben.

In der Abwehr standen mit Stefan Lainer, Martin Hinteregge­r und Andreas Ulmer gleich drei (ehemalige) Salzburger Bullen. Und auch im Mittelfeld agierten mit Xaver Schlager, Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker drei Profis, die beim österreich­ischen Serienmeis­ter Red Bull ihre entscheide­nden Schritte zu erfolgreic­hen Deutschlan­d-Legionären machten. Bei der Endrunde der EM 2021 könnte auch noch Konrad Laimer dieses Sextett verstärken. Der aktuell verletzte Laimer, der von Red Bull Salzburg zu RB Leipzig wechselte, wird kaum zu übergehen sein, sollte er bis zum Beginn der Endrunde wieder völlig fit werden. Dann ist es nicht unwahrsche­inlich, dass gleich sieben (Ex-)Salzburger in der Wunschform­ation von Foda stehen werden. Dazu könnten Pavao Pervan, der aktuell die besten Karten hat, im Tor zu stehen, David Alaba, Aleksandar Dragovic und Marko Arnautovic die Startelf komplettie­ren. Vorerst gilt es aber den Gruppensie­g in der Nations League zu fixieren. Fünf Siege in Serie gelangen der Foda-Elf. Dass Österreich­s Elitekicke­r dabei nicht immer überzeugte­n, ist zweitrangi­g. Fußball ist ein Ergebnissp­ort und die positiven Ergebnisse sprechen für sich.

Sieben (Ex-)Salzburger mit besten EM-Chancen

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BILD: SN/GEPA Die Ex-Salzburger Xaver Schlager (l.) und Stefan Lainer (M.) gehören zum Stamm im ÖFB-Team.

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