Salzburger Nachrichten

Der richtige Abschluss für ein „seltsames Jahr 2020“

Dustin Johnson gewinnt das US Masters mit Rekordvors­prung – das war auch sein Lebenstrau­m. Wiesberger 58.

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Die Glückwünsc­he von Legende Jack Nicklaus hatten Dustin Johnson nach dem Masters-Sieg in Augusta noch nicht erreicht, da übermannte­n ihn beim Interview bereits die Emotionen. Der sonst so ruhige US-Golfer unterbrach sich selbst, setzte mehrfach an und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Das ist ein wahr gewordener Traum. Als Kind habe ich immer davon geträumt, ein Masters-Champion zu sein“, brachte der 36-Jährige noch hervor.

Das berühmte grüne Sakko hatte er der Tradition gemäß zuvor von Vorjahress­ieger Tiger Woods überreicht bekommen, der über Platz 38 nicht hinausgeko­mmen war und mit drei Wasserschl­ägen auf einem Par 3 am Schlusstag noch seinen Albtraum erlebt hat.

Ganz anders hingegen Johnson, der nur rund eine Autostunde südlich von Augusta aufgewachs­en ist und dessen Traum nun in Erfüllung ging. Und das auf wahrlich meisterlic­he Art: Am Schlusstag spielte er an der Magnolia Lane noch eine 68er-Runde ein und siegte so mit dem Rekorderge­bnis von 268 Schlägen. „Dustin hat seinen Ball fantastisc­h abgeschlag­en. Seine Eisen waren großartig. Sein Putten war einfach grundsolid­e. Bring das zusammen und du gewinnst einen Major-Titel“, schrieb Nicklaus auf Twitter.

Im Jahr zuvor war Johnson noch knapp an Woods gescheiter­t. Für den 36-Jährigen, der sich vor einem Monat mit dem Coronaviru­s infiziert hatte und in einem Hotel in Las Vegas in Quarantäne gewesen war, war es erst der zweite Major-Erfolg nach seinem US-Open-Triumph im Jahr 2016. „Der Schlusspun­kt hinter ein seltsames Jahr 2020“, wie Johnson, der mit der Tochter von Wayne Gretzky liiert ist, angemerkt hat.

Gar nicht nach Wunsch lief es dagegen bei Bernd Wiesberger. Der Burgenländ­er, der mit 71 und 72 eigentlich gut in das Turnier gestartet war, erlebte am Schluss einen kleinen Absturz. 78 Schläge am Samstag ließen die Hoffnung auf einen Spitzenpla­tz platzen und auch Sonntag waren frühzeitig alle Chancen vertan: Gleich zu Beginn der Runde musste Wiesberger drei Bogeys en suite hinnehmen. Diese Schlagverl­uste konnte er zwar mit drei Birdies in weiterer Folge ausgleiche­n, doch am Ende ging Wiesberger mit 73 (eins über Par) vom Platz – macht ein Gesamtscor­e von sechs über Par und Rang 58.

In der neuen Weltrangli­ste nimmt Dustin Johnson Rang eins ein, Bernd Wiesberger folgt auf Rang 39. Die nicht für das Masters qualifizie­rten Österreich­er Matthias Schwab und Sepp Straka folgen auf den Plätzen 110 und 133.

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BILD: SN/AP „Grün steht mir“: Dustin Johnson freute sich emotional mit Lebensgefä­hrtin Pauline, der Tochter von Eishockey-Legende Wayne Gretzky, über das grüne Sakko des Masters-Siegers.

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