Ein Krimi gegen Nadal ist fast schon die Norm
Dominic Thiem gegen Rafael Nadal ist bereits ein Tennisklassiker. Bei den ATP-Finals in London gibt es nun ein besonderes Duell.
LONDON, SALZBURG. Das 15. Duell der beiden Tennisstars hätte eigentlich schon bei den French Open in Paris stattfinden sollen. Aber Dominic Thiem verlor schon im Viertelfinale gegen den kleinen Kämpfer Diego Schwartzman – ein viel erwartetes Halbfinale gegen den nun 13-fachen Paris-Sieger Rafael Nadal blieb so den Tennisfans verwehrt.
Thiem gegen Nadal – der Klassiker, der am Dienstag (nicht vor 15 Uhr MEZ/live Sky Sport 1) auf dem Hartplatz in der O2-Arena bei den ATP-Finals von London über die Bühne geht, hat immer eine statistische Fixgröße: Treffen die beiden Grand-Slam-Sieger auf schnellen Plätzen aufeinander, dann gibt es einen Krimi. Wie gesehen bei den Australian Open in diesem Jahr, als der Niederösterreicher im Viertelfinale Nadal ausgeschaltet hatte. Unvergessen ist jenes Viertelfinale bei den US Open 2018, als sich Thiem nach 0:6-Klatsche im ersten Satz gegen den Linkshänder nach Kampf im Tiebreak des fünften Satzes geschlagen geben musste. Ein Match, das Thiem stark geprägt hat, wie er danach immer meinte. Noch führt Nadal in direkten Aufeinandertreffen mit 9:5.
„Nadal ist Nadal, der ist Favorit in jedem Turnier. Ich glaube auch, dass er fitter und besser vorbereitet ist als die letzten Jahre, einfach weil die Saison nicht so lange war“, meinte Thiem nach seinem Dreisatzsieg zum Auftakt gegen Titelverteidiger Stefanos Tsitsipas. Fast nicht zu glauben ist, dass der 34Jährige aus Manacor beim Abschlussturnier der besten acht noch nie triumphieren hat können. Das will Nadal 2020 ändern. Das hat er eindrucksvoll im ersten Match der Gruppe „London 2020“gegen Wien-Sieger Andrej Rublew Montagabend bewiesen. Der Russe musste gegen seinen Tennishelden beim 3:6, 4:6 Tribut zollen. „Ich freue mich über den positiven habe jetzt ein super-schwieriges Match gegen Dominic vor mir, doch ich habe einen Sieg in zwei Sätzen geschafft. Das gibt mir Selbstvertrauen“, so Nadal.
Was Thiem besonders vermisst: Die 17.500 Fans in der riesigen Arena: „Die Leute haben immer so viel positive Energie gebracht. Jetzt muss man sich die ganze Zeit selbst anfeuern.“
In der Doppelkonkurrenz hat Jürgen Melzer mit Edouard Roger-Vasselin zum Auftakt der ATP-Finals gegen die topgesetzten Mate Pavic/Bruno Soares (CRO/BRA) keine Überraschung geschafft: Die österreichisch-französische Paarung musste sich den Topfavoriten trotz heftiger Gegenwehr 7:6(6), 1:6, 4:10 geschlagen geben.
Thiem gegen Nadal: erstmals bei ATP-Finals