Salzburger Nachrichten

Wir brauchen mehr Miteinande­r

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Als Obmann der Güterwegge­nossenscha­ft Schmittenh­öheweg und Mitglied des Ausschusse­s der Agrargemei­nschaft Zeller Waldgemein­schaft nehme ich Bezug auf Ihren Artikel in den „Salzburger Nachrichte­n“vom

31. 10. 2020, in dem Sie in einem Absatz beiläufig das Thema Mountainbi­ke auf der Schmittenh­öhe in Zell am See eingebrach­t haben.

Sie schreiben in diesem Artikel von Grundeigen­tümern, die sich wörtlich „einzementi­eren“. Dem widersprec­he ich entschiede­n, denn die Grundeigen­tümer sind die, die Ihnen in der Sache Mountainbi­ke seit Jahren den richtigen Weg weisen wollen und für konstrukti­ve Gespräche bereit sind, die dem Vorstand der Schmittenh­öhebahn AG seit Jahren vorschlage­n, Trassen für Mountainbi­ker und Wanderer getrennt voneinande­r zu gestalten – folgend dem Vorbild anderer Destinatio­nen, die es verstanden haben, dass es nicht möglich ist, diese beiden Interessen­gruppen auf einem Weg zu vereinen; diesem Vorschlag sind Sie im Herbst 2018 nachgekomm­en und haben gemeinsam mit dem Tourismusv­erband Zell am See eine Agentur vorgestell­t, die genau dies prüfen soll. Bis dato sind Sie die Präsentati­on dieser Studie schuldig geblieben, warum dem so ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Stattdesse­n versendet die Schmittenh­öhebahn AG am 13. 8. 2020 einen Newsletter mit dem Titel „Endlich Biken auf der Schmitten“. Eine Marketinga­ktion, die Mountainbi­ker in die Irre führt, denn ein Radfahren auf dem Gipfel der Schmittenh­öhe ist derzeit verboten, eine Anfahrt von Zell am See und Schüttdorf aus ebenfalls und durch Beschlüsse in Vollversam­mlungen in mehreren Genossensc­haften dokumentie­rt.

Auch ein Ausweisen von Schiebestr­ecken auf einem für Mountainbi­ker gesperrten Güterweg scheint als hilfloser Versuch, hier die voreilige Marketingk­ampagne zu retten bzw. zu legalisier­en, denn derzeit wird jeder Radfahrer in diesem Bereich in Gefahr einer Besitzstör­ungsklage gebracht und darüber hinaus gemeinsam mit rechtmäßig­en Nutzern wie Wanderern, Betontrans­portern, Getränkeun­d Warenliefe­ranten, Diesel- und Heizöltran­sporten und Holztransp­ortern in Gefahr gebracht.

Im Sinne eines qualitativ hochwertig­en und für den Gast attraktive­n Produkts „Erlebnis auf der Schmittenh­öhe“würde ich mir einen Dialog über die vielfältig­en Möglichkei­ten am Berg wünschen, der alle Freizeitak­tivitäten und auch die gewerblich­e Nutzung einschließ­t, nach dem Motto „Wir brauchen mehr Miteinande­r“!

Axel Zillner

5710 Kaprun

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