Ein Feuerball über Flachau
Vogelkameras auf dem Windsfeld fingen ein besonderes Schauspiel am Himmel ein. Ein Meteorit verglühte erst nach mehreren Sekunden. VIDEO
FLACHAU. Die Kameras der Windmessanlage am Windsfeld hoch über Flachau zeichnen die Flugbewegungen von Vögeln auf. Sie reagieren auf Bewegungen im Luftraum. Die gesammelten Daten sollten in ein etwaiges Genehmigungsverfahren für Windräder einfließen, sagt Marcus Scherer, Geschäftsführer der Windsfeld GmbH.
Am frühen Donnerstagmorgen hielt die Anlage zufällig ein besonderes Naturschauspiel fest. Über mehrere Sekunden ist ein Himmelskörper zu sehen, der beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglüht. Ein einmaliges Erlebnis für die Windkraftexperten und auch für die Spezialisten der Kamera-Herstellerfirma, so Scherer.
Notiz genommen von dem außergewöhnlichen Ereignis haben auch die Astronomen der Vega-Sternwarte in Obertrum. Auch ihre All-SkyKamera für Meteoritenforschung hat mitgefilmt. „Es handelte sich um einen sogenannten Boliden, eine Feuerkugel“, sagt Julia Weratschnig, Astronomin im Haus der Natur.
Sternschnuppen, Meteore, Meteoriten, Boliden, all diese Begriffe bezeichneten dasselbe
Phänomen, so die Expertin: Kleine Gesteinsbrocken, welche die Sonne umkreisten. „Wenn so ein Steinchen in die Erdatmosphäre eindringt, verglüht es meistens. Wir sprechen von einer Sternschnuppe, einem hellen Lichtblitz
am Himmel.“Sternschnuppen würden von Staubkörnchen verursacht. „Ist der Stein im Zentimeterdurchmesser-Bereich und darüber, so dauert das Ganze länger und man kann eine Feuerkugel beobachten.“Ab einer gewissen Größe des Ausgangsobjekts könne es sein, dass Teile zur Erdoberfläche fielen.
Ob das am Donnerstag passiert sei, sei noch unklar. Wenn, dann sei der Meteorit höchstwahrscheinlich auf österreichischem Gebiet aufgeschlagen, so Weratschnig.