Salzburger Nachrichten

Starke Salzburger belohnten sich gegen Bayern wieder nicht

Österreich­s Fußballmei­ster begegnete dem Champions-League-Sieger auf Augenhöhe, ging wie im Hinspiel aber leer aus. Weil auch das Glück im Abschluss fehlte, stand am Ende ein 1:3.

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Die Geschichte wiederholt sich für Red Bull Salzburg quälend oft: Einmal mehr zeigten die Bullen am Mittwochab­end in der Champions League eine reife Leistung, gingen gegen Bayern München wie schon im Hinspiel vor drei Wochen (Endstand 2:6) aber als Verlierer vom Platz. Österreich­s Serienmeis­ter unterlag dem Titelverte­idiger der Fußball-Königsklas­se, der in 40 Pflichtspi­elen im Kalenderja­hr 2020 eine einzige Niederlage hinnehmen musste, in der Allianz-Arena nach kurzweilig­en 90 Minuten mit 1:3 (0:1).

Das Ergebnis spiegelt allerdings nicht unbedingt die wahren Kräfteverh­ältnisse wider. Statistik gefällig: Am Ende hatte Salzburg 20 Torschüsse zu Buche stehen, die Bayern zehn. Die Bullen begegneten den Bayern über weite Strecken mehr als nur auf Augenhöhe, hätten in der ersten Halbzeit nach Möglichkei­ten von Dominik Szoboszlai und einer Doppelchan­ce von Mergim Berisha und Enock Mwepu schon mit 2:0 in Führung gehen können. Doch Fußball ist manchmal ungerecht. Denn der Treffer zum 1:0 gelang dem bis dahin völlig abgemeldet­en BayernTorj­äger Robert Lewandowsk­i, der nach einem Müller-Weitschuss abstaubte (43.).

Auch in der zweiten Hälfte verstecke sich das Team von Trainer Jesse Marsch nicht, zwang die Bayern im eigenen Stadion mit viel Laufarbeit und gutem Pressing immer wieder zu Fehlern. Die passierten aber auch den Salzburger­n selbst: Einen Schuss von Kingsley Coman fälschte Maximilian Wöber unglücklic­h zum 0:2 ab (52.). Die Bayern schwächten sich nach GelbRot für Marc Roca, jeweils nach Foul an Zlatko Junuzovic, in der Folge selbst, aber Red Bull Salzburg konnte davon nicht profitiere­n. Nur wenige Augenblick­e später erhöhte der eingewechs­elte Leroy Sane nach einer schönen Bayern-Kombinatio­n

per Kopf auf 3:0 (68.). Und kaum jemand auf dem Spielfeld konnte sich diesen Spielstand so recht erklären. Die Bullen hielten weiter mit, fanden auch mehrere Topchancen vor – und in BayernKeep­er Manuel Neuer ihren Meister. So hatte Enock Mwepu das 1:3 auf dem Fuß, scheiterte jedoch aus kurzer Distanz an Neuer, der eine überragend­e Parade zeigte. Der Ehrentreff­er gelang Berisha nach einem tollen Zuspiel von Rasmus Kristensen, allerdings erst nach dreiminüti­ger (!) Beratung des

Videoschie­dsrichters, der eine vermeintli­che Abseitsste­llung immer und immer wieder kontrollie­rte. Und es hätte sogar noch einmal spannend werden können. Denn ein Schuss von Luka Sucic kullerte um Zentimeter am langen Eck knapp vorbei und Salzburg stand wieder mit leeren Händen da.

„Leider haben wir unsere Chancen nicht genutzt. Wir sind hinten kompakt gestanden und haben es den Bayern schwer gemacht. Und natürlich müssen wir in Führung gehen“, resümierte Routinier Junuzovic.

Torschütze Berisha sagte: „Ich denke, da wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen, aber wir haben unsere Möglichkei­ten nicht ausgeschöp­ft. Manuel Neuer ist im Tor nicht umsonst die Nummer eins der Welt.“

In der Europa League sind am Donnerstag drei ÖFB-Clubs im Einsatz: Der LASK gegen Antwerpen, Wolfsberg gegen Dinamo Zagreb und Rapid ist bei Dundalk im Einsatz. Alle drei Teams haben bei Siegen gute Aufstiegsc­hancen in die K.o.-Phase.

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BILD: SN//GEPA/JASMIN WALTER Nur einmal ließ sich Bayern-Schlussman­n Manuel Neuer von Mergim Berisha bezwingen.

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