Salzburger Nachrichten

Das Ende der vielen Parallel-Experiment­e

Das neue einheitlic­he Parallelfo­rmat, das auch bei der Ski-WM ausgetrage­n wird, kommt nun in Zürs zur Austragung.

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SALZBURG. City Events auf innerstädt­ischen Rampen, eine teils vogelwilde Mischung aus Slalomund Riesentorl­auf-Formaten mit unansehnli­cher Blocking-Technik und viel Kritik – die Parallelbe­werbe im Ski-Weltcup waren bis heute nicht gerade eine Erfolgssto­ry. 2019 sollten sie deshalb eingestell­t werden, doch am Rande der Ski-WM in Åre entschied der FIS-Vorstand zur Überraschu­ng aller, daran festzuhalt­en. Der letzte Winter war eine Testphase, nun steht das endgültige Format: Es wurde ein Parallel-Riesentorl­auf.

Der soll vor allem eines bieten: mehr Fairness. War bisher ein Startplatz an den Weltrangli­stenplatz gebunden, so kann jetzt jeder gemäß der WCSL melden. Dazu gibt es am Vormittag eine Qualifikat­ion, am Abend folgt das Finale der besten 16. Die Qualifikat­ion hat angesichts einer Laufzeit von nur 25 bis 30 Sekunden pro Kurs viel Potenzial für Überraschu­ngen.

Zweite wichtige Neuerung: Es gibt ab sofort Run und Re-Run. Das war in den letzten Jahren nicht so und ein deutlich schnellere­r Lauf brachte ohne Retourkamp­f mitunter bunt durchgewür­felte Ergebnisse.

Aber was ist von dem sechsten Alpin-Format, das auch bei der WM im Februar in Cortina ausgetrage­n wird, zu halten? „Es ist auf jeden Fall eine eigenständ­ige Disziplin, die mit nichts vergleichb­ar ist, aber dennoch näher am Riesentorl­auf als am Slalom angesiedel­t ist“, meinte Slalom-Coach Marco Pfeifer, der in Abwesenhei­t des verletzten Herren-Cheftraine­rs Andreas Puelacher das Herrenteam um Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr Freitag in den Bewerb führen wird. Eine Unwägbarke­it gibt es aber für alle Teilnehmer: Der Torabstand ist 18 bis 20 Meter, die Läufer und Läuferinne­n werden aber Riesentorl­auf-Ski mit einer Taillierun­g von rund 30 Metern verwenden. Man darf gespannt sein, wie jeder damit zurechtkom­mt.

Den Auftakt machen am Donnerstag die Damen (Qualifikat­ion ab 10 Uhr, Finale ab 17.45, live ORF 1). Katharina Liensberge­r feiert da ihr Heimspiel, zuletzt unterstric­h sie mit zwei Podestplät­zen in Levi ihre aktuell gute Form. Dass dies in diesem Format nicht unbedingt ausschlagg­ebend ist, weiß sie selbst. „Es zählt da natürlich das Duell Frau gegen Frau und das direkte Duell, das ist schon etwas Besonderes“, meinte die 23-jährige Vorarlberg­erin, die ein Aufgebot ohne eine einzige Salzburger­in anführt. Mikaela Shiffrin zieht wie berichtet einige Trainingst­age dem Parallelbe­werb vor.

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BILD: SN/GEPA Heimspiel für Liensberge­r.

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