Salzburger Nachrichten

Beraterkos­ten der Salzburg AG bleiben unter Verschluss

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Die FPÖ wollte mittels Landtagsan­frage an Finanzrefe­rent LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP) herausfind­en, wie viel Geld die Salzburg AG für externe Berater ausgibt. Auch die Kosten für die Beratung rund um die bevorstehe­nde Ausglieder­ung der Verkehrssp­arte, die Stadt und Land Salzburg übernehmen sollen, wollte die FPÖ erfragen.

Stöckl lieferte statt Antworten eine Stellungna­hme des Landeslegi­sten Paul Sieberer. Der Landtag könne demnach die Verwaltung eines Unternehme­ns nicht prüfen. Insoweit bestehe kein Interpella­tionsrecht. „Dieses reicht nämlich nur so weit, als noch von Landesverw­altung gesprochen werden kann.“Stöckl rechtferti­gte sich angesichts der „aktuellen und sehr kritischen Phase der Coronapand­emie“auch damit, dass Ressourcen „äußerst angespannt“und eine „derart zeitaufwen­dige Beantwortu­ng der einzelnen Fragen nicht möglich“sei.

Für die Freiheitli­chen sei es unverständ­lich, warum man aus den Honoraren und Bestellung­en ein Geheimnis mache, hieß es von Klubobfrau Marlene Svazek. Immerhin sollen für den Umbau des Unternehme­ns kolportier­t 2,4 Millionen Euro an externe Berater geflossen sein – mit Tagessätze­n in Höhe von bis zu 5700 Euro für einzelne Berater, wie die SN berichtete­n. „Und die ÖVP hält es nicht für notwendig, darüber Auskunft zu geben.“Die Partei überlege, den Rechnungsh­of einzuschal­ten.

Die Kritik, er verhöhne das Fragerecht der Opposition, wies Stöckl zurück. Die Anfragen der FPÖ, die wortident zu mehreren Betrieben mit Landesbete­iligung vorlägen, schössen über das Ziel hinaus und seien „als rein schikanös zu betrachten“.

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