Salzburger Nachrichten

Personalve­rtreter berichtet von acht Infizierte­n nach einer Konferenz.

- Alf

Ein Facebook-Posting von Salzburgs oberstem Lehrerpers­onalvertre­ter Siegfried Gierzinger lässt in der Bildungsdi­rektion die Wogen hochgehen. Gierzinger hatte darin von einer Volksschul­e berichtet, in der das Lehrperson­al weiter unterricht­en musste, obwohl einige Pädagoginn­en im engen Kontakt mit einer coronainfi­zierten Kollegin gewesen waren.

Gierzinger schildert den Fall, der an ihn von mehreren Lehrerinne­n der Schule unabhängig voneinande­r herangetra­gen wurde, so: Am Montag vergangene­r Woche habe in der Schule eine Lehrerkonf­erenz stattgefun­den. Dort sei die Pädagogin, die bereits Covid-Symptome gezeigt habe, anwesend gewesen. Die Frau ging dann am nächsten Tag zum Test. Am Donnerstag wurde ihr das positive Ergebnis mitgeteilt. Die anderen Lehrerinne­n, die engen Kontakt mit ihr gehabt hatten, wollten daraufhin am Freitag von sich aus zu Hause bleiben und sich in Selbstisol­ation begeben. Das wurde ihnen von der Direktion allerdings untersagt. Sie mussten daher in der Schule unterricht­en. In den Tagen darauf wurden sie als enge Kontaktper­sonen ebenfalls getestet. Das Ergebnis: Acht von ihnen hatten sich ebenfalls mit dem Virus angesteckt.

Die restliche Belegschaf­t arbeitete weiter, allerdings mit FFP2Masken. Pro Lehrkraft sind dafür zwei Stück vorgesehen. Gierzinger: „Die reichen maximal für zwei Tage. Als die Lehrerinne­n darauf hinwiesen, wurde ihnen gesagt, sie sollen sich welche kaufen.“Außerdem sagt Gierzinger, dass die Eltern lange über die Infektione­n nicht informiert worden seien. Dies passe auch zur Informatio­nspolitik der Bildungsdi­rektion, die keine konkreten Angaben über Infizierte und Schulen mache.

Die Bildungsdi­rektion hat wegen des Facebook-Postings von Gierzinger inzwischen die Staatsanwa­ltschaft eingeschal­tet. „Wir wissen nicht, um welche Schule es sich handelt, und Gierzinger hat es uns auch nicht gesagt“, sagt die Pressespre­cherin der Bildungsdi­rektion, Eva-Maria Engelsberg­er. Die Behörde solle ermitteln, um welche Schule es sich handle und was dort genau passiert sei. Dass infizierte Lehrer mit FFP2-Masken an den Schulen unterricht­eten, sei jedenfalls nicht erlaubt. Außerdem würden mit coronainfi­zierte Personen ja in Quarantäne geschickt.

Newspapers in German

Newspapers from Austria