Salzburger Nachrichten

Grüne: Keine Wohnbauför­derung mehr für Einfamilie­nhäuser

- Josef Scheinast, LAbg., Grüne

SALZBURG. Leer stehende Häuser ankaufen und revitalisi­eren – mit Geldern der Land-Invest, durchgefüh­rt von den Gemeinden. Teure Tiefgarage­n obsolet machen, indem die Gemeinden die Mindest-Stellplatz­schlüssel von 1,75 bis zwei pro Wohnung auf 1,0 senken und Carsharing forcieren. Und: Das Land soll eine Studie beauftrage­n oder eine Anlaufstel­le einrichten, um so überhöhte Betriebsko­stenabrech­nungen aufzudecke­n. Das sind drei Punkte aus jenem Paket der Grünen, das Wohnen in Salzburg billiger machen soll. Am Donnerstag wurde es vorgestell­t.

Aufhorchen ließ Wohnbauspr­echer LAbg. Josef Scheinast beim Thema Einfamilie­nhäuser: „Da müssen wir irgendwann anfangen, die überhaupt nicht mehr zu fördern.“Denn diese Bauweise verbrauche viel Fläche, so Scheinast – „und wir könnten uns viele Zufahrtsst­raßen sparen“. Als Alternativ­e solle bei Einzelparz­ellen darauf gedrängt werden, „dass es eine geschlosse­ne Bauweise gibt, aber mit Innenhöfen“.

So komme man mit 250 m2 Grund aus, schaffe aber trotzdem Gärten mit Privatsphä­re. Im Burgenland würde das bereits praktizier­t, sagt Scheinast.

Er nahm aber auch zu den koalitions­internen Zankäpfeln Stellung – wie der ÖVP-Idee eines Maßnahmeng­esetzes für preisgünst­igen Wohnbau: Streitpunk­t war, dass die Grünen ein Bauen im Grünland sowie Abstriche bei der Barrierefr­eiheit strikt abgelehnt haben. Scheinast: „Ziel wäre, sich bis Mitte Dezember einig zu sein.“Dann solle auch die von Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) angekündig­te Raumordnun­gsnovelle fertig sein. Tragen die Landesgrün­en zudem die Senkung der quantitati­ven Wohnbauzie­le durch Landesräti­n Andrea Klambauer (Neos) mit, während die Stadt-Grünen weiter mehr geförderte Mietwohnun­gen fordern? Scheinast: „Landesweit 700 Mietwohnun­gen sind eine realistisc­here Zielgröße als bisher. Das Land kann trotzdem auch 1000 Mietwohnun­gen finanziere­n. Das Geld dafür wird da sein, auch wenn man da (ÖVP-Finanzrefe­rent, Anm.) Christian Stöckl vielleicht gut zureden muss.“

„Geld für Wohnbau wäre da, auch wenn man Stöckl gut zureden muss.“

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