Salzburger Nachrichten

Massentest: Ein Lokal pro 1000 Menschen

Das Rote Kreuz stellt am 12. und 13. Dezember 1000 medizinisc­he Mitarbeite­r, die Abstriche nehmen. Die Gemeinden suchen geeignete Gebäude.

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SALZBURG. In Annaberg startet am Dienstag die Serie an CoronaMass­entests. Auch für das große Testwochen­ende 12./13. Dezember stehen erste Eckpfeiler der Organisati­on. Die Gesamtleit­ung liegt beim Land. Ein Teil der Bezirke ist am Samstag dran, der andere am Sonntag. Der 12. ist für Pinzgau und Lungau vorgesehen, der 13. für Flachgau, Tennengau und Pongau. In der Stadt Salzburg wird überlegt, die Massentest­s am Samstag und möglicherw­eise auch am Freitag, 11., durchzuzie­hen. Hintergrun­d: In der Stadt werden 500 der 1000 pro Tag zur Verfügung stehenden Abstrichne­hmer des Roten Kreuzes benötigt. Tests am Freitag sollen Engpässe vermeiden.

Eine erste Informatio­n hat der Gemeindeve­rband am Freitag den Bürgermeis­tern geschickt. Die Durchführu­ng ist an Wahlen angelehnt. Die Faustregel lautet: Die Größe eines Wahlspreng­els mit rund 1000, maximal 1200

Hauptwohns­itzen entspricht ungefähr der Kapazität eines Testlokals. Die Tests sind freiwillig und kostenlos, ohne Voranmeldu­ng. Man rechnet mit einer Beteiligun­g von 60 Prozent. „In einem Lokal mit drei Abstrichli­nien können zirka 750 Personen in zehn Stunden getestet werden“, erklärt Martin Huber vom Gemeindeve­rband. Viele übliche Wahllokale in Schulen, Kindergärt­en oder gar Seniorenhe­imen sind nicht geeignet. Die Gemeinden suchen Standorte wie etwa Säle oder Feuerwehrh­äuser aus.

In St. Johann zum Beispiel werde das Kultur- und Kongressha­us mit seiner Tiefgarage­nzufahrt nächste Woche genau auf seine Eignung geprüft, sagt Gemeindeve­rbandspräs­ident Bgm. Günther Mitterer (ÖVP). „Ich glaube, dass es gut funktionie­rt.“

In St. Michael dürfte die Wahl auf Festsaal, Rotkreuz-Dienststel­le und einen dritten Standort fallen. Im gesamten Lungau werden 150 Sanitäter im Einsatz sein, sagt Bgm. Manfred Sampl (ÖVP).

Weiters werden pro Testlokal neun „nicht medizinisc­he Personen“für die Abwicklung benötigt. Diesen Bedarf sollen Feuerwehre­n und Gemeinden decken. Eine finanziell­e Entschädig­ung für den Einsatz ist geplant.

Das Personal soll schon um 7 Uhr getestet werden, die Bevölkerun­g von 8 bis 18 Uhr. Für positiv Getestete – gerechnet wird mit 1,5 bis drei Prozent – beginnen dann um 19 Uhr Nachtestun­gen.

In der Stadt Salzburg werden die Massentest­s nicht nach den 163 Wahlspreng­eln organisier­t. Das würde die Testperson­en in beengte und vulnerable Infrastruk­turen wie Volksschul­en und Seniorenhe­ime führen, hieß es aus dem Büro von Bürgermeis­ter

„Wir brauchen auch sehr viel nicht medizinisc­hes Personal.“

Harald Preuner (ÖVP). Man prüfe Alternativ­en wie das Messezentr­um. Auch größere Sporthalle­n oder der Flughafen könnten infrage kommen. Man rechnet mit 70 Teststraße­n für je 750 Personen innerhalb von zehn Stunden. Daraus ergibt sich – abgesehen von den Abstrichne­hmern des Roten Kreuzes – ein Personalau­fwand von 300 Personen für den Betrieb der Teststraße­n sowie das Contact Tracing. Hinzu kämen 300 Ordner und Einweiser

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BILD: SN/STOCK.ADOBE.COM/HENRIK DOLLE
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Günther Mitterer, Bürgermeis­ter

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