Der bunte Schokopapagei kehrt zurück auf den Baum
In Stanniol gewickelte Zapfen, Engerl und Krampusse glitzern um die Wette. Dass wir uns in der Vorweihnachtszeit befinden, ist hier nicht zu übersehen.
SALZBURG-STADT. Vor 25 Jahren habe es ihn zuletzt gegeben – heuer sei er wieder da: „Der bunte Schokoladenpapagei ist zurückgekommen“, sagt Maria Nikic. Die 45-Jährige führt seit 16 Jahren die Altstadt-Confiserie in der Münzgasse. Die Geschäfte liefen trotz Corona gut, sagt Maria Nikic. Als Lebensmittelhändlerin darf sie ihr Geschäft offen halten, aber viele bestellten telefonisch oder per E-Mail. Der Großteil ihrer Kunden sind Stammkunden. „Die kennen unsere Vitrine auswendig und wissen genau, was sie wollen“, erklärt die Confiserie-Betreiberin. So wie ein Kunde aus München, der seinen in Graz und in Wien lebenden Töchtern einen individuell befüllten Adventkalender schicken ließ. Denn auch den gibt es bei Maria Nikic. Rund 2000 verschiedene Produkte hat die Unternehmerin im Sortiment, der Schwerpunkt liegt auf Confiserieware von etwa 20 heimischen Produzenten. 80 Prozent der Ware werden offen und nach Stückzahlen verkauft, das meiste sei in keinem anderen Geschäft zu finden. „Die Papageien, aber auch die in
Stanniol eingewickelten Schaukelpferde, Engerl und Zapfen für den Christbaum bekommen wir aus einer Confiserie in Wien“, sagt Maria Nikic. Die am weitesten angereisten Süßigkeiten sind Schokoladentrüffel aus Belgien.
Das Sortiment wechselt mit der Saison und das gilt auch für die Lieblingsstücke der Chefin. „Jetzt mag ich die glasierten Maroni besonders gerne, im Sommer sind es Himbeertrüffel“, sagt sie. Jede Trüffel, jedes Zuckerl und jeden Nikolaus in ihrem Geschäft hat sie gekostet. „Neue Produkte müssen getestet werden, und es darf auch nicht jedes ins Sortiment“, sagt sie. Der jüngste Neuzugang sind dunkle und helle Minichristbäume aus Haselnussnougat.
Nach 27 Jahren zwischen süßen Köstlichkeiten kann sich Maria Nikic nach wie vor keinen schöneren Job vorstellen. „Ich gehe jeden Tag gerne ins Geschäft“, sagt sie. Die AltstadtConfiserie gibt es seit 60 Jahren. Gegründet wurde sie im November 1960 von Alfred Hermann. Dessen Nichte Doris Andrej hatte den Betrieb 1975 übernommen und ihn im Jänner 2005 an ihre Mitarbeiterin Maria Nikic übergeben. Zu Stoßzeiten trifft man Seniorchefin Doris Andrej nach wie vor im Geschäft an.
„In meinem Geschäft gibt es nichts, was ich noch nicht gekostet habe.“