Salzburger Nachrichten

Süße Lungauer Grüße locken in New York

Georg Hochleitne­r verkauft seine Schokolade­n von Dubai bis New York. Die Leidenscha­ft für die „Götterspei­se“hat er in ein Buch verpackt.

- Georg Hochleitne­r,

TAMSWEG. Im Schokolade­geschäft ist Georg Hochleitne­r seit Ewigkeiten, wie er selbst sagt. Der Tamsweger ist ein kreativer Kopf und einer, der über den Tellerrand hinausblic­kt. Immer wieder machte er in der Vergangenh­eit Schlagzeil­en, zum Beispiel mit seiner Schokolade aus Kamelmilch, die er in Dubai verkauft. Am Joint Venture Al Nassma (übersetzt „erfrischen­de Brise“) hält Dubais Herrscherf­amilie um Scheich Mohamed Al Maktoum die Mehrheit, die restlichen Aktien sowie die Markenrech­te besitzt Hochleitne­r. Die Produktion besorgt die Firma Manner in Wien.

Nun soll der US-Markt erobert werden. Ein laktosefre­ier Schokolade­truthahn gefüllt mit Marshmallo­ws soll zum Renner werden, am bei den Amerikaner­n heiligen Thanksgivi­ng-Tag und darüber hinaus. Jüngst zierte die Werbung für den von einem Schweizer Partner hergestell­ten „Ruben’s Chocolate Turkey“die weltbekann­te Video-Werbewand am New Yorker Times Square. Die Nachfrage sei im ersten Jahr bereits groß gewesen, sagt Hochleitne­r. Ein Lichtblick in einer schweren Zeit. „Die Pandemie trifft uns im internatio­nalen Geschäft besonders hart. Es gibt weder Kurzarbeit noch Staatshilf­en.“Er hoffe auf Normalisie­rung und baldige Rückkehr zu den gewohnten Umsätzen.

Seine Leidenscha­ft für die Schokolade, die 1500 vor Christus von Indianern in Südamerika entdeckt und „Speise der Götter“genannt wurde, hat Hochleitne­r jetzt in ein Buch gegossen. Der von Verlagen geforderte­n Festlegung auf Sachbuch, Prosa oder Rezeptsamm­lung wollte der Lungauer

nicht nachkommen, darum hat er „Alessandra Sophia Manna. Chocolat. Das Buch der süßen Leidenscha­ft“im Eigenverla­g herausgege­ben. „Es ist eine Mischung aus allem geworden“, sagt Hochleitne­r.

Im ersten Abschnitt erzählt Konditorme­isterin Alessandra Sophia Manna aus dem Wallis ihre fiktionale Geschichte. Sie ist schon in ihrer Kindheit, in der Backstube der Eltern, dem Geschmack der Schokolade erlegen. Im Buch macht sie sich von der Schweiz aus auf eine Reise durch die Welt, um ihre Geheimniss­e zu lüften.

Im Sachbuch-Teil vermittelt die Autorin Hintergrun­dwissen zur Schokolade, die seit dem 16. Jahrhunder­t von Mexiko aus den Siegeszug rund um den Globus angetreten hat. „Spannend zu lesen mit tollen Fotos“, sagt Hochleitne­r.

Den Abschluss bildet eine Rezeptsamm­lung, zu der unter anderem die Spitzenköc­he Andreas Döllerer und Didi Maier beigetrage­n haben. Es werden auch Familienre­zepte verraten. „Zum Beispiel von meiner Oma aus Neapel.“Die als Autorin angeführte Alessandra Sophia Manna ist eine Kunstfigur. „Ich bin grundsätzl­ich niemand, der sich in den Vordergrun­d drängt, das wollte ich auch in meinem Buch vermeiden“, sagt Hochleitne­r. Sein Werk soll nicht dem deutschen Sprachraum vorbehalte­n bleiben, Übersetzun­gen in mehrere Sprachen sind geplant. In Österreich erschien das 243 Seiten starke Buch am 25. November.

„Übersetzun­gen in mehrere Sprachen sind geplant.“

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Georg Hochleitne­r präsentier­t am ersten Adventsonn­tag mit Autorin „Alessandra Sophia Manna“sein Buch.
BILDER: SN/HM CHOCOLATE VERLAG Chocolatie­r Georg Hochleitne­r präsentier­t am ersten Adventsonn­tag mit Autorin „Alessandra Sophia Manna“sein Buch.
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