Salzburger Nachrichten

Wert einer Sache zählt, nicht der Preis

- 5321 Koppl

Im Lokalteil der SN vom 26. 11., S. 4, wird über „neue Rekorde“der Post im (Online-)Paketgesch­äft berichtet. Direkt daneben lesen wir die Überschrif­t, dass die Post wieder einmal eine Filiale („nicht mehr rentabel“) zur Schließung angemeldet hat. Im Salzburger Bahnhof wurde mir mitgeteilt, dass der DB-Schalter nur noch bis zum Ende des Jahres geöffnet bleibt. Die Mayrische Buch- und Notenhandl­ung wird Ende November ihre Türen für immer schließen.

Alle diese Schließung­en betreffen Geschäfte und Betriebe, in denen der Mensch zählt(e), in denen freundlich, kompetent und individuel­l kommunizie­rt wurde. Warum lassen wir zu, dass diese menschlich­en Direktkont­akte in den Onlinebere­ich verschoben werden? Das Internet ist Hilfsmitte­l, nicht Ersatz für den beratenden Menschen. Ich vermisse alle engagierte­n Personen, die einfach wegrationa­lisiert werden, und möchte mich hiermit für ihre wertvolle Arbeit bedanken.

Momentan unterricht­e ich online und sehe deutlich, was mir und den Schülern/-innen am meisten fehlt: die Präsenz des Mitmensche­n. Lasst doch den Profit, der auch zu Coronazeit­en erwirtscha­ftet wird, in die Bereiche unseres Lebens fließen, die unser Leben wertvoll machen, z. B. in kunstvoll gestaltete Briefmarke­n, in händisch ausgedruck­te Zugkarten, in gebundene Noten und Bücher, in Bereiche, in denen sich Menschen begegnen. Es sollte nicht immer um den Preis einer Sache gehen, sondern um ihren Wert.

Christine BussmannKo­llersbeck,

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