Salzburger Nachrichten

Hotels wollen Coronatest­s für Gäste

Urlaubsant­ritt nur mit negativem Testergebn­is – Handel ist gegen „Eintrittst­ests“für Geschäfte.

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Ein negativer Coronatest schon im Gepäck und ein weiterer Test im Urlaub, sollte der Aufenthalt länger dauern: Der Fachverban­d Hotellerie in der Wirtschaft­skammer hat für eine „pandemiege­rechte, dauerhafte Öffnung der Hotellerie in Österreich“ein Perspektiv­enpapier erstellt. „Um das Überleben unserer Betriebe zu sichern, brauchen wir eine konkrete Strategie, die führt ganz klar über das Testen von Mitarbeite­rn und Gästen“, betont Fachverban­dsobfrau Susanne Kraus-Winkler.

Neben den regelmäßig­en Mitarbeite­r-Coronatest­s, die es schon seit Sommer 2020 gibt, sollen in den kommenden Monaten auch Gäste ohne Coronatest erst gar nicht einchecken dürfen. Maximal einen Tag vor der Anreise soll ein Antigentes­t gemacht werden oder maximal zwei Tage vor der Anreise ein PCR-Test. Denkbar sei auch, so heißt es in dem Papier, dass bei längerem Aufenthalt die Gäste nochmals vor Ort mit einem Antigentes­t getestet werden. Die Verantwort­ung für die Testung solle bei den Gästen liegen und nicht beim Hotelier, betont Kraus-Winkler. Eine „praktikabl­e Umsetzung“der Teststrate­gie wolle man mit den zuständige­n Ministerie­n erarbeiten. „Es hat nur Sinn, wenn wir das flächendec­kend machen. Und wenn wir am 25. Jänner aufsperren dürfen, müssen wir vorher die Maßnahmen setzen.“

Klares Ziel sei ein dauerhafte­s Offenhalte­n der Betriebe. „Wir können uns weder einen weiteren Lockdown noch ein ständiges Pingpongsp­iel um die Wiedereröf­fnung leisten“, sagt Kraus-Winkler. Es brauche einen gangbaren Weg, um die Betriebe offen halten zu können, Mitarbeite­r zu beschäftig­en und Gästen einen möglichst sicheren Urlaub bieten zu können. „Wir haben leider wenig Optionen. Derzeit können wir nur zwischen Lockdown und regelmäßig­en Testungen wählen.“Falle der Februar auch noch ins Wasser, „dann sind wir fast vier Monate durchgehen­d zu“.

Diskutiert werden aktuell auch „Corona-Eintrittst­ests“, etwa für Konzerte. Für Geschäfte zog der Handelsver­band am Mittwoch in einer Aussendung eine Stopplinie. Man stehe Eintrittst­ests für Branchen mit langen Aufenthalt­sdauern offen gegenüber, heißt es darin. Allerdings: „Bereiche mit geringer Kundeninte­nsität wie der Handel müssen aufgrund der Systematik der losen Kundenanba­hnung und zeitlich kurzer Kundenkont­akte davon ausgenomme­n sein.“

Die durchschni­ttliche Einkaufsda­uer betrage 13 Minuten, selbst in großen Verbrauche­rmärkten seien es im Schnitt unter 20 Minuten. „Daher wären verpflicht­ende Corona-Eintrittst­ests in den Geschäften weder sinnvoll noch praktikabe­l“, betont Handelsver­bandsgesch­äftsführer Rainer Will. Vorstellba­r, „um einen vierten Lockdown unbedingt zu vermeiden“, wäre eine maximale Aufenthalt­sdauer im Geschäft.

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Zimmerschl­üssel gegen Coronatest.

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