EU-Behörde lässt zweiten Impfstoff zu
Österreich bekommt im ersten Quartal 200.000 Impfdosen von Moderna geliefert.
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat die bedingte Zulassung des Coronaimpfstoffs des US-Pharmaunternehmens Moderna in der EU empfohlen. Er soll für Personen ab 18 Jahren zugelassen werden, teilte die EMA am Mittwoch in Amsterdam mit. Die endgültige Entscheidung muss nun die EU-Kommission treffen. Das gilt als Formsache und könnte in kürzester Zeit geschehen.
Damit wäre nach der Zulassung des Präparats der Unternehmen Pfizer und Biontech der Weg frei für den zweiten Impfstoff gegen Covid-19 in der EU.
Der Moderna-Impfstoff ist bereits in den USA, Kanada und Israel zugelassen. Die EU hat 160 Millionen Dosen bei dem US-Hersteller bestellt. Für Österreich, dem stets in etwa zwei Prozent des EU-Kontingents zustehen, bedeutet dies 3,2 Millionen Dosen. Im ersten Quartal würden laut Bundeskanzler Sebastian Kurz 200.000 Dosen von Moderna geliefert. Damit könnte Österreich mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer sowie Moderna mehr als 500.000 Menschen im ersten Jahresviertel impfen. Laut EMAChefin Emer Cooke schützt der Impfstoff zu etwa 94 Prozent vor Covid-19 und vermeidet zu 100 Prozent
schwere Krankheitsverläufe.
Alexander Herzog, Generalsekretär der Pharmig, des Verbands der österreichischen Pharmaindustrie,
lobt den neuen Impfstoff. Seinen Angaben nach muss das Moderna-Serum nicht bei minus 70 Grad gelagert werden wie der Impfstoff von Pfizer und Biontech. Sondern es reichen laut Herzog für die Lagerung Temperaturen von zunächst minus 20 Grad aus. Nach dem vollständigen Auftauen und vor der ersten Anwendung kann der Moderna-Impfstoff bis zu 30 Tage bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank gelagert werden.
Nicht nur in der Lagerung, auch in der Verabreichung sei der Moderna-Impfstoff etwas einfacher, da der Mehrdosisbehälter den Impfstoff bereits in der finalen Konzentration enthält. Herzog: „Die einfachere Handhabung dieses zweiten Impfstoffs ist äußerst hilfreich, um in größerem Stil zu impfen.“Das Impfschema ist ähnlich wie bei Biontech/Pfizer: Nach der ersten Dosis ist im Abstand von 29 Tagen eine zweite Impfung vorgesehen.