„König Kamil“ist zurück auf dem Thron
Der Pole Kamil Stoch gewann das Dreikönigsspringen in Bischofshofen in eindrucksvoller Manier – und damit zum dritten Mal die Tournee.
BISCHOFSHOFEN. Zweiter, Vierter, Erster, Erster: Kamil Stoch hat sich bei den vier Stationen der 69. Vierschanzentournee in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen als konstantester und unter dem Strich auch bester Springer erwiesen. Der 33-jährige Pole holte den Gesamtsieg in souveräner Manier – es ist sein dritter nach 2017 und dem „Grand Slam“2018.
Stoch triumphierte am Mittwoch beim finalen Dreikönigsspringen in Bischofshofen mit perfekten Flügen auf 139 und 140 Meter vor dem von seiner Zahn-OP bestens erholten Norweger Marius Lindvik und dem Deutschen Karl Geiger. In der Tourneewertung verwies „König Kamil“Geiger damit um 48,1 Punkte oder 27 (!) Meter auf Platz zwei.
Stoch reihte sich in der langen Tourneegeschichte in eine wesentlich kürzere Auflistung herausragender Springer ein. Der Pole ist neben dem finnischen Rekordsieger Janne Ahonen (5), den Deutschen Jens Weißflog (4) und Helmut Recknagel (3) sowie dem Norweger Bjørn Wirkola (3) einer von nur fünf Athleten, denen drei oder mehr Tourneesiege gelungen sind.
Stochs Rivale Halvor Egner Granerud verpokerte sich bereits im ersten Durchgang von Bischofshofen. Der Norweger unter den Fittichen des Tirolers Alexander Stöckl wählte freiwillig eine Luke weniger, um die Gatepunkte zusätzlich zu kassieren, ging sozusagen „all in“– und verlor. Granerud wurde nach Sprüngen auf 133 und 134 Meter schließlich nur Zwölfter.
Noch unrühmlicher endete das Dreikönigsspringen für Gregor Schlierenzauer, der sich nach starken Leistungen im Training und in der Qualifikation Hoffnungen auf den Turnaround gemacht hatte, im ersten Durchgang nach einem schwachen Sprung aber abstürzte und fuchsteufelswild an der Materialkontrolle vorbeilief. Die Folge: Disqualifikation.
Auch den restlichen ÖSV-Adlern blieb in Bischofshofen ein richtiges Erfolgserlebnis verwehrt: Stefan Kraft wurde als bester Österreicher Vierter, Michael Hayböck Sechster und Daniel Huber Zehnter. Die Vierschanzentournee endete für Kraft und Co. damit wie schon in der vergangenen Saison ohne Podestplatz. In der Gesamtwertung wurde Kraft als bester Österreicher Achter. Zweifellos nicht die erhoffte Ausbeute.