Die Sorgenkinder der Bullen stehen vermehrt unter Druck
Fußballmeister Red Bull Salzburg geht personell geschwächt in die Saison 2021. Die Qualität im Kader ist aber noch immer hoch, vor allem dann, wenn Noah Okafor und Co. in Schwung kommen.
Zum Auftakt zur kurzen Vorbereitung in der Fußball-Bundesliga fanden die nun schon zum Alltag gewordenen Coronatests statt. Auch bei Meister Red Bull Salzburg gab es vor dem Trainingsstart am Dienstag ein positives Ergebnis, ohne dass der Betroffene Symptome zeigt. Der Profi hat sich bereits in Quarantäne begeben.
Das übrige Team der Bullen befindet sich dem Bundesliga-Präventionskonzept entsprechend bzw. wie ohnehin für den Trainingsauftakt vorgegeben in fünftägiger Mannschaftsquarantäne. Die Spieler dürfen sich nur zwischen ihrer Wohnung, dem Trainingsbzw. dem Spielort bewegen. Kontakte darüber hinaus sind nicht vorgesehen.
Bereits am Samstag findet gegen Górnik Zabrze das erste Testspiel im Jahr 2021 statt. Denn die Salzburger müssen schnell auf Touren kommen, wollen sie ihre internationalen und nationalen Ziele erreichen. Und Trainer Jesse Marsch steht vor der nicht ganz einfachen Aufgabe, drei wichtige Spieler zu ersetzen. Dominik Szoboszlai hat den Meister Richtung Leipzig verlassen, Mo Camara und Sékou Koïta müssen nach ihren positiven Dopingtests, für die der Verband von Mali verantwortlich ist, mit Sperren rechnen. Salzburgs Chefetage steht voll vor den Spielern: Der 21-jährige Koïta hat einen Vertrag bis 2024, der ein Jahr jüngere Camara sogar bis 2025. Zusammen haben sie einen Marktwert von 22,5 Millionen Euro. Solange der europäische Verband keine Entscheidung getroffen hat, wird Salzburg beide, obwohl es möglich wäre, nicht einsetzen. Weder in der Europa League gegen Villarreal noch in Bundesliga oder Cup. Sicher wird die Salzburger auch noch Majeed Ashimeru verlassen. In den nächsten Tagen sollte es zu einem Verhandlungsabschluss kommen. Der Ghanaer wird mit dem RSC Anderlecht in Verbindung gebracht.
Aber die Salzburger haben noch immer so hohe Qualität im Kader, um nicht unbedingt auf dem Transfermarkt aktiv werden zu müssen. Antoine Bernede, der in den vergangenen Monaten immer wieder vom Verletzungspech verfolgt war, ist fit, kann das komplette Trainingsprogramm absolvieren. Ihm fehlt zwar Spielpraxis, aber Bernede besitzt die spielerische Klasse, um im zentralen Mittelfeld Akzente zu setzen. Dazu hat Luka Sučić bereits auf internationalem Parkett bewiesen, auch mit seinen erst 18 Jahren bereit für höhere Aufgaben zu sein. Einiges erwarten sich die Salzburger auch von Neuzugang Brenden
Aaronson. Der aus Philadelphia geholte 20-jährige US-amerikanische Mittelfeldspieler ist auf vielen Positionen einsetzbar, überzeugte bei seinem Ex-Club mit kreativer Spielweise und einem starken Pressing.
Szoboszlai, Koïta und Camara haben in vielen Spielen ihre Klasse unter Beweis gestellt. Sie zu ersetzen wird schwierig. 2021 müssen die Sorgenkinder, die zuletzt oft hinter den Erwartungen blieben, konstante Leistungen zeigen. Noah Okafor, Masaya Okugawa oder Oumar Solet stehen mehr unter Druck denn je. So betonte auch Sportdirektor Christoph Freund: „Grundsätzlich steht der Kader. Aber ich würde nicht ausschließen, dass noch irgendwer dazukommt oder weggehen könnte.“Und Marsch ergänzte: „Die Pause war nicht so lang, alle sind noch fit und bereit, um die nächsten Wochen im Training Druck zu machen.“