Salzburger Nachrichten

Auch in der Antike gab es in Bregenz jährliche Festspiele

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Archäologe­n haben in Bregenz Teile eines römischen Theaters entdeckt. Dass es im antiken Brigantium ein Theater gab, war schon länger vermutet worden, nur war der Standort unbekannt. Ausgrabung­en am Fuße der Oberstadt brachten Mauern zum Vorschein, die nun die Vermutung bestätigte­n, wie der ORF Vorarlberg berichtete. Das Theater konnte 2000 Besucher fassen – womit die Einwohnerz­ahl des damaligen Brigantium übertroffe­n wurde.

Das Theater sei relativ einfach gestaltet gewesen, sagte Karl Oberhofer, Archäologe der Universitä­t Köln. Die Grundmauer­n hätten aus Stein bestanden, während die Sitzreihen in Holz ausgeführt gewesen seien, was typisch für die römischen Theater in den Nordwestpr­ovinzen gewesen sei. „Vergleichs­weise schnell und kostengüns­tig errichtet“, stellte Oberhofer fest. Die Sitzreihen zählten mehr als 50 Meter im Durchmesse­r. Aufgrund seiner Größe habe das Theater überregion­ale Bedeutung gehabt, hieß es. Oberhofer geht von jährlichen Veranstalt­ungen – „Theaterstü­cken mit kultischem Kontext“– aus, die eine Woche oder zehn Tage gedauert haben dürften, womit sich ein Bogen zu den Bregenzer Festspiele­n spannen ließe. Die Ausgrabung­en wurden im Auftrag des vorarlberg museum gemacht. Die neuen Erkenntnis­se sollen in die Römerausst­ellung „Weltstadt oder so“und ins museale 3DModell der römischen Besiedlung integriert werden.

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