Salzburger Nachrichten

Rückkehr zur Vernunft

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Hätte es noch eines Beweises für das beschämend­e Kulturbana­usentum unserer Regierung bedurft, dann ist es das Neujahrsko­nzert ohne Publikum. Man hätte sich doch ein Beispiel an den Salzburger Festspiele­n nehmen können! Für eine angebliche Kulturnati­on ist die De-facto-Ausschaltu­ng der Kulturszen­e eine Schande! Es wäre ein Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht gewesen, wenn man mit den ja vorhandene­n Sicherheit­skonzepten viel mehr Veranstalt­ungen ermöglicht hätte. Man darf sich nicht wundern, wenn die Menschen die Maßnahmen nicht mehr mittragen wollen, diese strotzen ja vor Willkür und Unlogik. Keine Frage, es ist eine sehr schwierige Situation und die Politiker sind sehr gefordert. Aber ich bin davon überzeugt, dass man auch in dieser Zeit souveräner agieren könnte als diese Regierung, der die Überforder­ung aus allen Poren quillt und die dauernd am Rande der Verfassung­swidrigkei­t dahinstolp­ert. Besonders der Gesundheit­sminister ist meines Erachtens rücktritts­reif. Bundeskanz­ler Kurz ist einfach zu jung, als dass er genug Sicherheit und Kompetenz ausstrahle­n könnte. Es fehlt ihm auch schmerzlic­h an Empathie, wie man an der Kontrovers­e über die Flüchtling­e in Griechenla­nd sieht. Hätte man sich einen Kreisky derart stümperhaf­t vorstellen können? Ich plädiere für eine Rückkehr zur Vernunft und eine Abkehr von Panikmache und Dauerbevor­mundung.

Dr. Elfriede Winkler, 5020 Sbg.

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