Diese Präsidenten haben geschwänzt
Ein Drittel aller Amtsübernahmen fand ohne den Vorgänger statt.
Donald Trump bricht am Mittwoch mit einer langen Tradition: Der abgewählte US-Präsident nimmt nicht an der feierlichen Amtseinführung seines Nachfolgers Joe Biden teil. Es ist dies das erste Mal seit 152 Jahren, dass ein abgewählter Präsident der Zeremonie als Zeichen der Ablehnung fernbleibt. Damals blieb Andrew Johnson der Vereidigung von Ulysses S. Grant fern, der zuvor das gescheiterte Amtsenthebungsverfahren gegen ihn unterstützt hatte. Johnson unterschrieb währenddessen noch Gesetze im Weißen Haus.
Doch neben Biden und Grant mussten auch zahlreiche weitere Präsidenten bei ihrer Angelobung ohne ihren Vorgänger auskommen. Auch John Adams, der noch vor der Angelobung seines Rivalen Thomas Jefferson 1801 aus Washington abgereist war, und 28 Jahre später sein Sohn John Quincy Adams, der Andrew
Jackson nach einem harten Wahlkampf unterlegen war, hatten ihre Teilnahme verweigert.
Ebenfalls nicht Augenzeugen waren Martin Van Buren, der William Henry Harrisons Angelobung 1841 aus ungeklärten Gründen fernblieb, Woodrow Wilson, der während
Warren G. Hardings Zeremonie 1921 aus gesundheitlichen Gründen im Kapitol blieb, und Richard Nixon, der im Jahr 1974 nach seinem Rücktritt noch vor Gerald Fords Vereidigung im Weißen Haus abreiste.
Joe Biden ist somit bereits der 16. Präsident, der den Eid nicht vor den Augen seines Vorgängers ablegen wird. Denn George Washington hatte diese Chance 1789 als erster Amtsinhaber ebenso wenig wie jene acht Präsidenten, die nach dem Tod ihres Vorgängers ins Amt kamen. Zuletzt war das nach der Ermordung John F. Kennedys am 22. November 1963 der Fall, als Lyndon B. Johnson an Bord der Air Force One vereidigt wurde.