Salzburger Nachrichten

Die vergessene­n Helden

- Facharzt für Neurochiru­rgie und Unfallchir­urgie, Lehrbeauft­ragter der Paris-Lodron-Universitä­t Salzburg

Natürlich stehen die Gastronomi­e und auch die Hotellerie mit dem Rücken zur Wand und mein Bedauern und meine Unterstütz­ung sind diesen beiden Branchen auch gewiss. Aber wer denkt eigentlich an Berufsgrup­pen, die durch jede neue Ankündigun­g der Bundesregi­erung und jeden neuen Erlass täglich aufs Neue bis an die Belastungs­grenze getrieben werden. Ich spreche beispielsw­eise von den Steuerbera­tern, in deren Kanzleien sich die Ordner mit den Verordnung­en türmen, die möglichst gestern bereits alle Informatio­nen für ihre Klienten bereithabe­n sollten, und dies neben dem ganz normalen Alltag.

Der Finanzmini­ster wirft wieder ein Hilfspaket hin und das alles ist mit einem Mausklick sofort abrufbar, die Zeit hat aber gezeigt, dass dies genau gar nicht so ist. Und was ist mit den niedergela­ssenen Ärzten, die weiter ihre Patienten und zum Teil massiv verschärft­en Bedingunge­n (FFP2-Maske, Schutzklei­dung) doch in bewährter Weise behandeln müssen. Vielleicht ist es der Landesregi­erung nicht bewusst, aber auch mit Corona gibt es Krankheite­n oder Kreuzschme­rzen. Es ist dann schon wie ein Hohn, dass in Wien am 15. 1. bereits 8000 Niedergela­ssene und deren Personal geimpft wurden, in Salzburg diese Berufsgrup­pe aber frühestens am 15. 2. drankommt. Mit welcher Begründung eigentlich, Herr Stöckl? Natürlich sind bestimmte Abteilunge­n in den Spitälern besonders belastet, wir niedergela­ssene Ärzte aber auch und wir sind es auch, die tunlichst die Spitäler mit unseren Behandlung­en entlasten sollen.

Dr. Nikolaus Größing,

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