Salzburger Nachrichten

Dominic Thiem hat seine Zweifel beseitigt

Österreich­s Tennisstar geht nach Auftaktsie­g beruhigter in die zweite Runde der Australian Open.

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MELBOURNE. Ohne glänzen zu müssen und souveräner, als er es selbst erwartet hatte, hat Dominic Thiem die erste Aufgabe bei den Australian Open gemeistert. Österreich­s Tennisstar besiegte den Kasachen Michail Kukuschkin 7:6(2), 6:2, 6:3 und nimmt den weiteren Turnierver­lauf daher sehr zuversicht­lich in Angriff. Das Zweitrunde­nduell mit dem Deutschen Dominik Köpfer bezeichnet er abermals als einen „Sprung ins kalte Wasser“.

Denn nach dem Erstrunden­sieg gab der Weltrangli­stendritte zu: „Ich wusste vorher nicht, wo ich stehe.“Das war dem ATP Cup geschuldet, wo er sich nach einer klaren Niederlage gegen Matteo Berrettini und einem Aufgabe-Sieg über Benoît Paire mit nur eineinhalb Matches zufriedeng­eben hatte müssen. Diese Ungewisshe­it war ihm dann zumindest im ersten Satz gegen Kukuschkin anzumerken. Zunächst eine Breakführu­ng verspielt, dann bei 5:6 und Aufschlag Kukuschkin einen Satzball abgewehrt – die kritische Situation war im zuvor unsicheren Spiel Thiems die Wende. „Der erste Satz war richtig wichtig. Je länger es gedauert hat, desto besser habe ich gespielt“, sagte Thiem, der mit Fortdauer auch mit dem heuer sehr schnellen Belag immer besser zurechtkam.

Mit dem Wissen, dass Steigerung­spotenzial vorhanden und notwendig ist, gibt ihm vor allem seine Fitness Selbstvert­rauen. „Ich habe mich flink gefühlt, gut bewegt und einige Bälle rausgegrät­scht. Das tut schon gut, wenn man sieht, dass sich die Arbeit in der Off-Season auszahlt.“Punkto Schnelligk­eit dürfte Thiem noch einmal zugelegt haben, wie er auch bestätigt. Im Standweits­prung, den er als Indikator für Schnelligk­eit sieht, habe er sich verbessert.

Das wird Thiem weiter zeigen müssen, will er den Erfolgslau­f ins Endspiel von 2020 wiederhole­n. In Runde drei könnte mit Nick Kyrgios der erste Topspieler warten, dann laut Papierform Pablo Carreño Busta und Diego Schwartzma­n, ehe im Halbfinale die Neuauflage des Vorjahresf­inals gegen Novak Djoković warten würde. Doch das interessie­rt Thiem noch gar nicht. „Ich muss mich voll auf Köpfer konzentrie­ren und noch Videos studieren, weil ich ihn nur von einem einzigen Training kenne.“Für seinen Freund Dennis Novak war gegen Adrian Mannarino (FRA-32) mit 2:6, 4:6, 6:7(2) Endstation – und überrasche­nd auch für einige Gesetzte.

Australian Open, 1. Runde, Herren: Djoković (SRB-1) – Chardy (FRA) 6:3, 6:1, 6:2, Ruusuvuori (FIN) – Monfils (FRA-10) 3:6, 6:4, 7:5, 3:6, 6:3, Shapovalov (CAN-11) – Sinner (ITA) 3:6, 6:3, 6:2, 4:6, 6:4. Damen: Halep (ROU-2) – Cabrera (AUS) 6:2, 6:1, S. Williams (USA-10) – Siegemund (GER) 6:1, 6:1, Pera (USA) – Kerber (GER-23) 6:0, 6:4.

„Ich wusste vorher nicht, wo ich stehe.“

Dominic Thiem, Finalist von 2020

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