Bischof Schwarz: „Es wird keine Kündigungen geben“
Der Bischof von St. Pölten, Alois Schwarz (68), drückt bei den geplanten Änderungen in der Verwaltung der Diözese weiter aufs Tempo. War ursprünglich davon die Rede, dass die Änderungen ab Herbst greifen sollen, ließ Schwarz nun gegenüber der Wochenzeitung „Niederösterreichische Nachrichten“(NÖN) verlauten, dass wesentliche Vorarbeiten bereits bis Pfingsten (heuer 23./24. Mai) beendet sein sollen.
Wie berichtet, hatte es an der Vorgangsweise des Bischofs massive Kritik gegeben. Dutzende ehrenamtliche Funktionäre kritisierten in einem Brief an Schwarz, sie seien ignoriert und nicht eingebunden worden. Auch die Beiziehung einer Unternehmensberatung aus Kärnten war kritisiert worden, weil diese keine Erfahrung im kirchlichen Bereich habe. Ein weiterer Vorwurfe lautete, der Bischof agiere an den Gremien wie Domkapitel oder Pastoralrat vorbei – erhoben vom Geistlichen Leiter der Pastoralen Dienste, der größten Abteilung der Diözese. Deren Direktor ist seit Wochen dienstfrei gestellt. Die Vorwürfe ähneln über weite Strecken jenen, die es vor Jahren auch schon in der Diözese Gurk-Klagenfurt gegeben hatte, wo Schwarz von 2001 bis 2018 Bischof war.
Also in gut fünf Wochen sollen die Strukturen stehen. Die Pastoralen Dienste (für die Seelsorge) sollen anstatt einer Direktion sechs Ressortleiter bekommen. „Mein Wunsch wäre, dass drei davon Frauen sind“, wird Schwarz in den NÖN zitiert. Der Bischof bestätigt gegenüber der Wochenzeitung, was der Präsident der Katholischen Aktion Niederösterreich, Armin Haiderer, in den SN vom Montag bereits gesagt
Strukturreform soll bis Pfingsten fixiert sein
hatte: nämlich dass es vom Bischof die Zusicherung gebe, „dass es in der Diözese keine Kündigungen geben wird“. Die neuen Führungspositionen sollen nach Pfingsten ausgeschrieben werden, bei den Hearings im Juni sollen auch Vertreter der Laienorganisationen dabei sein, kündigte Schwarz an. Der Bischof, der mit der Reform flachere Hierarchien anstrebt, erklärte: „Meine Tür steht für alle, die das Gespräch suchen, offen.“Sowohl Haiderer als auch seine Stellvertreterin Anna Rosenberger, die auch die Frauenkommission leitet, hoffen, dass der Bischof seine Versprechen einlöst: „An diesen Taten werden wir ihn messen.“