Salzburger Nachrichten

Team 7 macht seine Möbel noch grüner

Das Unternehme­n aus Oberösterr­eich gilt als Pionier bei Naturholzm­öbeln. Jetzt investiert man 35 Millionen Euro in die „grüne Fabrik“.

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RIED IM INNKREIS. Es sei der größte Investitio­nsschritt in der Firmengesc­hichte, und das in einer Krise wie der gegenwärti­gen, „aber wir wollen noch effiziente­r und wirksamer unseren grünen Weg gehen“, erklärt Georg Emprechtin­ger. Der geschäftsf­ührende Eigentümer von Team 7 steht seit 22 Jahren an der Spitze des Möbelherst­ellers aus Ried im Innkreis. Beharrlich baute er das Unternehme­n mit 730 Mitarbeite­rn zu einem der bedeutends­ten Hersteller­n von Naturholzm­öbeln mit Designansp­ruch aus. Erst 2017 bis 2019 investiert­e man 25 Mill. Euro in Modernisie­rung und Ökologisie­rung der Standorte in Ried und Pram, jetzt fließen weitere 35 Mill. Euro in „einen Meilenstei­n“, wie Emprechtin­ger es bezeichnet.

Bis 2024 soll eine neue Team-7Welt, die alle ökologisch­en Stückerl spielt, entstehen. Weiters wird die schon „grüne Fabrik“, wie man sie nennt, um 2000 auf dann 67.000 Quadratmet­er erweitert und weiter digitalisi­ert. Die Fertigung werde höchste ökologisch­e Standards erfüllen, mit geringem Energieauf­wand und kurzen Transportw­egen, betont Emprechtin­ger. „Wir kaufen keine Zertifikat­e, um umweltschä­dliches Verhalten grün zu waschen, wir sind selbst grün.“

20 Mill. Euro fließen allein in die 6100 Quadratmet­er große Team-7Welt in Ried. Im August sollen die Bagger für den Bau des Low-TechGebäud­es mit Holzskelet­t, begrünten Dächern, Photovolta­ik, Schauküche und zweigescho­ßigem Store auffahren. „Wir sind völlig überzeugt, dass es der richtige Weg ist“, betont der Team-7-Chef. Die Bereitscha­ft, ins Wohnen zu investiere­n, aber auch der Wunsch nach heimischen Möbeln seien in der Coronapand­emie weiter gewachsen.

2020 steigerte Team 7 seinen

Umsatz um sieben Prozent auf 101 Mill. Euro. Die Exportquot­e liegt bei 86 Prozent, geliefert wird in 34 Länder. Mit 50 Prozent Umsatzante­il ist Deutschlan­d wichtigste­r Exportmark­t. Im stark nachgefrag­ten Bereich „Wohn-Office“habe man im Vorjahr rasch reagiert und neue Angebote geschaffen. Stark gewachsen sei auch der Küchenante­il, der künftig als eigene Division geführt werde. Man habe viel im digitalen Planen gelernt, sagt Emprechtin­ger, „und man ist auch gelassener geworden“. Noch vor einem Jahr wäre er vom Stuhl gefallen, hätte man solche Auftragsei­nbrüche wie jetzt im ersten Quartal 2021 gehabt. „Die Lockdowns produziere­n wilde Auf und Abs. Im Jänner und Februar hatten wir ein Minus von 40 und 30 Prozent, aber seit März geht es wieder bergauf“, sagt der Team-7-Chef. Ruhig schlafen lässt ihn auch das eigene Schnitthol­zlager. Das liefert in der Regel Rohstoffe für ein bis zwei Jahre und kommt, je nach Saison, auf einen Wert von bis zu 16 Mill. Euro. „Wir kaufen Holz nicht zu spekulativ­en Preisen, wie es derzeit passiert“, betont Emprechtin­ger. Und man könne liefern – in acht bis zehn Wochen bei einer Liefertreu­e von 97 bis 99 Prozent.

Für die 35-Millionen-Euro-Investitio­n in Ausbau, Ökologisie­rung und Digitalisi­erung holt man sich auch Fördergeld von der Republik. „Das war nicht der Anstoß für die Investitio­n“, betont Emprechtin­ger, „aber es ist ein positiver Punkt, den man gerne mitnimmt.“Und vielleicht führe er dazu, einen noch größeren Schritt zu machen.

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BILDER: SN/TEAM 7 20 Prozent des Umsatzes macht Team 7 bereits mit Küchen. Links: Georg Emprechtin­ger.
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