Salzburger Nachrichten

Das Schicksal Nawalnys

- 4600 Wels

Ich möchte Herrn Krökel für seinen Bericht „Ein Mord vor aller Augen“in den SN vom 9. April danken, der die Aufmerksam­keit auf das bestürzend­e Unrecht lenkt, welches Alexej Nawalny widerfährt.

Die offensicht­lich kalkuliert­e neuerliche Verurteilu­ng Nawalnys, der wohl ahnend, dass ihn nach dem misslungen­en ersten Mordanschl­ag bei seiner Ankunft in Moskau weitere Repressali­en erwarten würden, dennoch die Heimreise angetreten hat, erweckt tiefe Betroffenh­eit und Abscheu gegen Putin und die leider lange Liste weiterer korrupter und gewissenlo­ser Machthaber.

Die durch diese Diktatoren verursacht­en Kriege haben unermessli­ches Leid und Zerstörung hinterlass­en, dennoch gelingt es offenbar auch nicht, durch die (aus „politische­r Räson“und wirtschaft­lichen Interessen vielleicht zu wenig nachdrückl­iche?) Interventi­on namhafter Politikeri­nnen und Politiker sowie Persönlich­keiten eine Veränderun­g des politische­n Handelns zu erreichen. Die scheinbare Aussichtsl­osigkeit der Lage sollte jedoch keine Rechtferti­gung darstellen, zu dieser Situation zu schweigen.

Die Achtung und die Einhaltung der allgemeing­ültigen Menschenre­chte auf Freiheit, Meinungsäu­ßerung und im besonderen Falle Nawalnys auf Gesundheit und adäquate medizinisc­he Behandlung müssten auch von diesen totalitäre­n Systemen als unabdingba­re Grundrecht­e eingeforde­rt und andernfall­s wirksam eingeklagt werden. Dr. Wolfgang Teufl

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