Nashorn springt für Elefant ein
Als ein Kontrabass spielte, trampelten drei Dickhäuter davon. VIDEO
SALZBURG. Der Kontrabassist Martin Hinterholzer hätte gern für einen Elefanten gespielt. Denn er hat – wie andere Musiker des Mozarteumorchesters – für eine Aufführung von „Karneval der Tiere“keine Mühen gescheut. Zur Vorbereitung auf die Suite von Camille Saint-Saëns haben Musiker jene Tiere besucht, für die sie auf der Bühne spielen. Das Solo für Elefanten wie für Schildkröten spielt im Landestheater Martin Hinterholzer.
Allerdings: Im Zoo von Hellbrunn lebt derzeit kein Elefant. Daher mussten die nächstgroßen
„Ein Kontrabass-Solo kommt superselten vor.“
Dickhäuter einspringen: die Nashörner. Also habe er sich mit dem Kontrabass zu deren Gehege gestellt, erzählt Martin Hinterholzer. Beim ersten Motiv seines Solos – „da da di da jatampampida“– habe kein Nashorn reagiert. Als er aber direkt auf die Tiere hingespielt habe, hätten sie die Ohren gespitzt. „Da haben sie gehorcht, dann sind alle abgehauen!“Da habe er gestaunt: Wie sich ein Tier mit 3000 Kilogramm in Bewegung setze und davontrample!
Anders die Schildkröten, denen er den extrem abgebremsten Cancan vom „Karneval der Tiere“zu Ohren brachte: Die seien in ihrer warmen Hütte gelegen und hätten sich nicht bewegt, „nur ab und zu ist ein Aug aufgegangen“.
Die Reaktion der Schildkröten in Hellbrunn auf die Schildkröten-Musik von Camille SaintSaëns ist auf Video festgehalten und ab dem Wochenende auf
zu finden. Dort kommt auch der Elefant vor, allerdings im Stream der Aufführung aus dem Landestheater Salzburg, in der dortige Ballettmitglieder zum „Karneval der Tiere“tanzen.
In der Konzertliteratur gibt es wenige Kontrabass-Soli – Martin Hinterholzer nennt je ein kleines in den drei Tageszeit-Symphonien Joseph Haydns und das berühmte im 3. Satz von Gustav Mahlers Erster Symphonie. Im Gegensatz zu den vielen Klavierund Geigenkonzerten hat es für Solokonzerte für Kontrabass nur von etwa 1760 bis 1800 eine Mode in Wien gegeben, allerdings für