Salzburger Nachrichten

Wir brauchen jede Pflegekraf­t

- Salzburger Nachrichte­n, Karolinger­str. 40, 5021 Salzburg. leserforum­lokal@SN.at, bitte max. 800 Zeichen.

Bezug nehmend auf Ihren Bericht vom 10. April („Zu alt: 42-jährige Pflegerin erhält keine Arbeitserl­aubnis“) über diese Problemati­k möchte ich mich als ehemalige Pflegekraf­t dazu äußern. Warum hat man die „junge“Brasiliane­rin nicht schon vor Beginn der Ausbildung über das Alterslimi­t informiert? Davon abgesehen kann ich gar nicht verstehen, dass man mit 42 bereits zu alt für diese Arbeit sein soll. Das ist gerade einmal die halbe durchschni­ttliche Lebenserwa­rtung für Frauen in Österreich. Gerade für den fordernden Pflegeberu­f ist es wichtig, dass die Entscheidu­ng reiflich überlegt ist. Auch eine psychische Stabilität ist besonders wichtig für diese Arbeit, was bei einer reifen Persönlich­keit eher gegeben ist.

Wir leben in einer Pandemie mit extremen körperlich­en und psychische­n Belastunge­n für alle Pflegenden und brauchen jede zusätzlich­e Kraft. Es hat keinen Sinn, mehr Krankenbet­ten zu fordern, wenn das so wertvolle Personal fehlt. CovidMaßna­hmen werden auch laufend angepasst. Da müsste es doch in kurzer Zeit ebenfalls möglich sein, die gesetzlich­en Voraussetz­ungen für die RotWeiß-Rot-Card anzupassen. Am „Alter“sollte es wirklich nicht scheitern! Ich wünsche der in Salzburg ausgebilde­ten brasiliani­schen Pflegeassi­stentin, dass sie im Seniorenwo­hnheim Bolaring arbeiten darf.

Angelika Hutter,

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