Eine, die alle beeindruckte
Die Leonidas-Preisträgerinnen 2021. Eine Skispringerin überragte, zwei Langläuferinnen zeigten ihre Klasse.
kispringerin
erlebte in dieser Saison ein Wellental der Gefühle. Momente, die geprägt waren durch außergewöhnliche Leistungen sowie durch Enttäuschungen. Und am Ende steht jene Auszeichnung, die in Salzburg als Sportlerin nicht zu übertreffen ist: Marita Kramer ist Salzburgs „Sportlerin des Jahres“und erhält dafür den Leonidas in Gold. Mit 19 Jahren steht sie damit bereits ganz oben auf dem SN-Treppchen. Nur Marathonläuferin Monika Frisch war 1986 als 16-Jährige früher dran.
Am Ende standen sieben Weltcup-Einzelsiege und bei der WM Gold im Team- und Bronze im Mixed-Bewerb. In den Einzelbewerben gab es mit zwei vierten Plätzen tränenreiche Verarbeitungen – noch dazu wurde ihr laut Experten durch eine Verkürzung auf der kleinen Schanze die Goldchance genommen. Außerdem verpasste Kramer als Dritte den Gesamtweltcup um elf Punkte – und das nur, weil sie in einem Coronatestchaos
Sara Marita Kramer
zu Unrecht für zwei Bewerbe gestrichen worden war.
In dieser Saison zeigte die Maria Almerin einfach herausragende Leistungen: In Tschaikowski sprang sie zum Saisonabschluss mit 146,5 Metern Schanzenrekord – so weit war eine Springerin im Weltcup noch nie gekommen. Die Zukunft scheint ihr zu gehören, die Salzburgerin könnte die Szene dominieren wie selten eine Kontrahentin zuvor. Denn es gebe noch einige Dinge zu verbessern – das klingt wie eine Drohung an die Mitspringerinnen, denn schon zuletzt war Kramer oft in den Bewerben eine Klasse für sich. Und wie die gebürtige Holländerin mit Niederlagen umgegangen ist, war sehens- und hörenswert.
„Obwohl ich immer gute Leistungen gezeigt habe, war es eine zähe Saison. Ich habe schon ein paar Rückschläge gehabt, die hart waren“, sagte Kramer am Ende einer packenden und fordernden Saison.
Jetzt gilt schon vollste Konzentration auf das nächste Jahr, denn da warten die Olympischen Spiele in Peking – mit der Medaillenfavoritin
Sara Marita Kramer aus Maria Alm. Vielleicht mit dem nächsten Leonidas?
Für sind Ehrungen fast schon zur Gewohnheit geworden – sie läuft seit Jahren als einzige Mitteleuropäerin mit den Langlauf-Dominatorinnen aus den Nordländern in der Weltklasse mit. Wie auch bei der nordischen WM in Oberstdorf 2021: Die Platzierungen vier, fünf und neun belegen dies eindrucksvoll. Diese Ergebnisse haben nicht nur die SN-Leserinnen und -Leser beeindruckt, sondern auch die LeonidasJury: Der Silberne Leonidas – der bereits fünfte ihrer Karriere – ist ihr dieses Jahr sicher. Die Geehrte selbst meinte noch im vergangenen Jahr mit ihrem Silbernen Löwen: „Dieser Preis ist immer eine große Wertschätzung für die Leistung und für den Aufwand, den wir betreiben.“
Und Österreichs Rekordolympionike Felix Gottwald, ebenso ein Mitglied in der Leonidas-Jury, meinte bei der Abstimmung: „Für mich ist es immer ein Wahnsinn, wie Teresa mit den ganzen Nordländern mehr als mithalten kann.“
Teresa Stadlober
Carina Edlinger
Behindertensportlerin hat sich erst ganz spät bei der LeonidasWahl ins Spiel gebracht. Da aber ganz intensiv: Kurz nach der endgültigen LeonidasEntscheidung hat die sehbeeinträchtigte Fuschler Langläuferin dann auch zusammen mit ihrem Guide den Para-Gesamtweltcup im finnischen Vuokatti geholt.
Für die Salzburger Sportlerin ist es bereits die dritte Auszeichnung der SN nach 2019 (Bronzener Löwe in der Kategorie „Sportlerin des Jahres“) und 2017 („Rookie des Jahres“). Erst Anfang März hatte die Para-Langläuferin nach 13-monatiger Wettkampfpause wegen Corona in Planica mit zwei Weltcupsiegen aufgezeigt. Die SN gratulieren allen Preisträgern herzlich. Die Übergabe der Löwen wird noch bekannt gegeben.
Daniel Bauer