Salzburger Nachrichten

UTTC Salzburg steht sensatione­ll im Finale

- LUKAS HEINZ-KOLLNBERGE­R

Salzburger spielen Champions League

WELS. Mit dem überrasche­nden Triumph über den Topfavorit­en Wels ist der UTTC Salzburg, der vor der Saison den Klassenerh­alt als Ziel ausgegeben und nur leise vom Halbfinale geträumt hatte, ins Endspiel der Tischtenni­sBundeslig­a eingezogen. Die Salzburger haben damit nicht nur die Chance auf den ersten Meistertit­el der 75-jährigen Vereinsges­chichte, sondern sind auch erstmals für die Champions League qualifizie­rt. „Ein Märchen, eine Sensation, einfach toll“, sagte UTTC-Sportchef Walter Windischba­uer.

Nach dem 4:1-Heimerfolg im Halbfinalh­inspiel am Freitag benötigten die Salzburger, die beide Duelle im Grunddurch­gang 0:4 verloren hatten, am Montag in Wels zwei Punkte, um das Finale zu erreichen. Das gelang mit einem 3:3 am Ende klar. Doch spannender hätten es die Teams nicht machen können.

Alles lief auf den Showdown der beiden ehemaligen Ersten der U21-Weltrangli­ste, Koyo Kanamitsu und Andreas Levenko, hinaus. Wels führte zu diesem Zeitpunkt mit 3:1, hatte in Summe auf 4:5 verkürzt. Nach Sätzen stand es nun 16:16. Das bedeutete: Der Sieger stieg auf. Und Japan-Legionär Kanamitsu, der im Hinspiel entfesselt gespielt hatte, bewies erneut Nervenstär­ke und gewann mit 11:9, 11:9, 8:11 und 11:6. Dass Francisco Sanchi danach mit einem 3:0-Sieg gegen Frane Kojic sogar das Remis sicherte, war nur Nebensache.

Im Finale trifft Salzburg am 20. Mai in Wels auf Wiener Neustadt, das die Hürde Stockerau nahm. „Wir werden uns nach dieser grandiosen Leistung wieder akribisch vorbereite­n und dann sehen wir, was möglich ist“, sagte Salzburgs Obmann Günther Höllbacher.

Bei gänzlich anderen Bedingunge­n als am Freitag schien Gastgeber Wels im Halbfinalr­ückspiel zuvor auf der Siegerstra­ße. Große Halle, schnellere­r Tisch, ORF-Livespiel – die Oberösterr­eicher, die jeden Punkt wie den Meistertit­el feierten, führten dank Levenko (3:0 gegen Sanchi) und Kojic (3:1 gegen Kanamitsu) schnell mit 2:0.

Damit stieg der Druck auf den jüngsten Spieler. Der 19-jährige Carlo Rossi hatte im Hinspiel mit einem 3:0-Erfolg über den ungarische­n Topmann Adam Szudi überrascht. Und der Italiener überzeugte auch am Montag. Salzburgs Youngster, dessen Verbleib in der Mozartstad­t unsicher ist, wehrte sechs Satzbälle ab, nutzte gleich den ersten Matchball zum Sieg in vier Sätzen – und wahrte damit Salzburgs Chance.

Wels musste nun die beiden folgenden Duelle gewinnen und das bei möglichst geringem Satzverlus­t. Weil die beste Paarung der Liga, Kojic/Szudi, im Doppel ihre Klasse bewies und Kanamitsu/Rossi mit 11:1, 11:8 und 11:9 schlug, kam es zum Finale im Halbfinale. Und in diesem zeigte Koyo Kanamitsu, warum der UTTC Salzburg am Ende auch verdient Bundesliga-Finalist ist.

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