UTTC Salzburg steht sensationell im Finale
Salzburger spielen Champions League
WELS. Mit dem überraschenden Triumph über den Topfavoriten Wels ist der UTTC Salzburg, der vor der Saison den Klassenerhalt als Ziel ausgegeben und nur leise vom Halbfinale geträumt hatte, ins Endspiel der TischtennisBundesliga eingezogen. Die Salzburger haben damit nicht nur die Chance auf den ersten Meistertitel der 75-jährigen Vereinsgeschichte, sondern sind auch erstmals für die Champions League qualifiziert. „Ein Märchen, eine Sensation, einfach toll“, sagte UTTC-Sportchef Walter Windischbauer.
Nach dem 4:1-Heimerfolg im Halbfinalhinspiel am Freitag benötigten die Salzburger, die beide Duelle im Grunddurchgang 0:4 verloren hatten, am Montag in Wels zwei Punkte, um das Finale zu erreichen. Das gelang mit einem 3:3 am Ende klar. Doch spannender hätten es die Teams nicht machen können.
Alles lief auf den Showdown der beiden ehemaligen Ersten der U21-Weltrangliste, Koyo Kanamitsu und Andreas Levenko, hinaus. Wels führte zu diesem Zeitpunkt mit 3:1, hatte in Summe auf 4:5 verkürzt. Nach Sätzen stand es nun 16:16. Das bedeutete: Der Sieger stieg auf. Und Japan-Legionär Kanamitsu, der im Hinspiel entfesselt gespielt hatte, bewies erneut Nervenstärke und gewann mit 11:9, 11:9, 8:11 und 11:6. Dass Francisco Sanchi danach mit einem 3:0-Sieg gegen Frane Kojic sogar das Remis sicherte, war nur Nebensache.
Im Finale trifft Salzburg am 20. Mai in Wels auf Wiener Neustadt, das die Hürde Stockerau nahm. „Wir werden uns nach dieser grandiosen Leistung wieder akribisch vorbereiten und dann sehen wir, was möglich ist“, sagte Salzburgs Obmann Günther Höllbacher.
Bei gänzlich anderen Bedingungen als am Freitag schien Gastgeber Wels im Halbfinalrückspiel zuvor auf der Siegerstraße. Große Halle, schnellerer Tisch, ORF-Livespiel – die Oberösterreicher, die jeden Punkt wie den Meistertitel feierten, führten dank Levenko (3:0 gegen Sanchi) und Kojic (3:1 gegen Kanamitsu) schnell mit 2:0.
Damit stieg der Druck auf den jüngsten Spieler. Der 19-jährige Carlo Rossi hatte im Hinspiel mit einem 3:0-Erfolg über den ungarischen Topmann Adam Szudi überrascht. Und der Italiener überzeugte auch am Montag. Salzburgs Youngster, dessen Verbleib in der Mozartstadt unsicher ist, wehrte sechs Satzbälle ab, nutzte gleich den ersten Matchball zum Sieg in vier Sätzen – und wahrte damit Salzburgs Chance.
Wels musste nun die beiden folgenden Duelle gewinnen und das bei möglichst geringem Satzverlust. Weil die beste Paarung der Liga, Kojic/Szudi, im Doppel ihre Klasse bewies und Kanamitsu/Rossi mit 11:1, 11:8 und 11:9 schlug, kam es zum Finale im Halbfinale. Und in diesem zeigte Koyo Kanamitsu, warum der UTTC Salzburg am Ende auch verdient Bundesliga-Finalist ist.