Baumhaus-Dialoge: „Ich Tarzan. Du Beda?“
Znaxt (neulich) traf ich einen Pinzgauer. Ist an sich nicht schwierig, wenn man in der Gegend wohnt. Sand jo koane Gäst nit do. Nun, es geschah das Übliche. Routine halt. „Sogga?“– „Jo, eh! Hoit oiwei no de bledi Pandimi. Gimpft bi i a no nia.“– „Wuscht oft Zeit!“(Wäre langsam an der Zeit!) Dann kam dieser Nachsatz: „Und wos sogst oft za da Pongolei?“Es dauerte ein wenig, bis ich wusste, was der gute Mann (da Noxei) ausdrücken wollte. Dann fiel der Groschen, pardon: der Euro. Er sprach den schönen Pongau an. Wobei: Is Pongolei sogn üwahaupst dalabb? (Ist es politisch korrekt?).
Weiter im Gespräch:
„Wegn dia Bamheisl do. Wo sogst oft du do dazua? Gonz ehrlich!“Das kryptische Moment ist ja die Stärke der Gebirgsdialoge. Mit wenigen Worten wird viel ausgedrückt. Wench gredt, vü gsogt! Nicht immer ist man akkurat in der Lage, dem Gehörten intellektuell zu folgen. Aber die hintergründige Tiefgründigkeit,
die hat schon etwas. Nun, der Gute sprach die politischen Verwerfungen in Werfenweng an. SN-Leser wissen es: Unter anderem gibt es dort Streit um Baumhäuser. „Berts“genannt. 16 davon sollten im Wenger Wald entstehen. Samt Rezeptionsgebäude.
Dann ging’s dahin: „Des ist jo wia bein Tarzan. Der hot jo an in so an Bamheisl glebt. Sogn de hiatz nochand in Werfenweng: Ich Tarzan. Du Beda?“Er spielte damit auf ein berühmtes Filmzitat an. Auf: „Ich Tarzan. Du Jane.“Aber mit der lokalen Anfügung: „Du Beda?“als Hinweis auf den innovativen und einfallsreichen Bürgermeister Peter Brandauer. Mein Gegenüber lachte über seinen Witz selbst am lautesten. „Pfiati!“– und weg war er. Es hot eam pressiert (Er hatte es eilig). Ich konnte ihm nicht mehr sagen, dass bewohnte Baumhäuser auch im Pinzgau existierten. Schon um 1995. Aber ohne touristische Nutzung. Auf der Pirnbachalalm in Hintatoi (Hinterthal). A da Nachnt (nahe) von Mary Alp on the Stony Sea (Maria Alm).
Dort fühlen sich Angehörige einer bekannten Textildynastie ja schon sehr lange dahoam.