Skispringer beenden ihre Sommerpause
Kraft, Huber und Co. trainieren schon für die Olympiasaison – mit zwei neuen Coaches, aber ohne Gregor Schlierenzauer als Teamkollegen.
SALZBURG. „Sommerpause“nennen die Skispringer die kurze Phase zwischen dem Saisonfinale Ende März und dem Trainingsstart Anfang Mai. Lang bevor uns der Sommer überhaupt erreicht hat, ist der Blick der ÖSVAdler also schon wieder in Richtung Winter gerichtet. In diesem Fall ist es ein Olympiawinter – 2022 in Peking.
Im Springerstützpunkt Rif wird dafür seit vergangener Woche geschwitzt. „Mit sehr unterschiedlichen Trainingsreizen von Leichtathletik bis hin zu Feldenkrais-Übungen“, erklärt Stützpunkttrainer Harald Diess, der zugleich Assistenzcoach von Andreas Widhölzl ist. Auch eine Einheit im Windkanal in Wien habe sein Team schon absolviert. „Wir haben 50 Sprünge simuliert.
Dabei ging es vor allem um die Symmetrie im Flug“, betont Diess. Weltmeister Stefan Kraft, Salzburgs Sportler des Jahres, macht nur einen Teil des ersten Trainingsblocks mit. Sein Fokus ist nach den Rückenproblemen in der vergangenen Saison auf die
Reha und die Stabilisation seines Körpers gerichtet. „Dafür haben wir uns vier bis acht Wochen Zeit gegeben. Derzeit schaut es sehr gut aus“, berichtet Diess.
Als Erster wird Daniel Huber, im Coronawinter der beste ÖSVSpringer im Weltcup, auf die Schanze zurückkehren. Kommende Woche sind in Hinzenbach erste Trainingssprünge geplant, ehe es für den 28-jährigen
Seekirchner auf Hochzeitsreise geht. Die hatte Huber nach der Trauung im Sommer 2020 aufgrund der Reiseeinschränkungen um ein Jahr verschieben müssen. Daniel Huber springt wie der Bischofshofner Jan Hörl künftig mit Nationalkader-Status (aufgestuft aus dem A-Kader).
Keinen ÖSV-Kaderstatus mehr hat SN-Recherchen zufolge Weltcup-Rekordsieger Gregor Schlierenzauer.
Er ist bei seinem zähen Versuch, zurück an die Weltspitze zu gelangen, damit weitgehend auf sich allein gestellt.
Neu als Co-Trainer im Skisprung-Nationalteam ist Thomas Thurnbichler (31), der bis dato für die ÖSV-Nachwuchsadler zuständig war. Björn Koch (28) unterstützt im Springerstützpunkt Salzburg-Rif künftig die Cousins Harald und Alexander Diess.
Rekordsieger ohne ÖSV-Kaderstatus